Start des Bloggerforums Wirtschaft

by Dirk Elsner on 29. Januar 2010

image In der vergangenen Woche sind wir mit einem Bloggernetzwerk für Wirtschaftsblogs gestartet und haben dazu die Website des Bloggerforums Wirtschaft ins Leben gerufen. Zu den Initiatoren gehören neben dem Blick Log Markus Gärtner (Gaertners Blog, Vancouver) und Detlef Korus (Dachsbrief, Otterfing).

Wir befinden uns noch in einer quasi experimentellen Startphase. Das Netzwerk soll Schritt für Schritt die Aufmerksamkeit für Wirtschaftsblogs erhöhen und gleichzeitig diejenigen ermutigen, die selbst Lust und Interesse an der Veröffentlichung eigener Beiträge haben, dies auch zu tun. Im Eröffnungsbeitrag haben wir dazu die Ziele zusammengefasst:

“Als erstes Netzwerk deutschsprachiger Wirtschaftsblogger wollen wir hier Journalisten, Business-Blogger und Wirtschaftskorrespondenten ermuntern, sich zu beteiligen – und sei es durch das Hinterlassen von Links zum eigenen Blog. … Gedacht ist dabei daran, Business-Blogger zu vernetzen, die dem Anspruch qualitativ hochwertiger (Hintergrund-)Berichte gerecht werden wollen – um auf diese Weise eine WEB 2.0-Business-Agentur neuen Zuschnitts mit weiteren Services zu etablieren.”

Gedacht ist das Bloggerforum Wirtschaft als Marktplatz, Treffpunkt, Anlaufstelle, Meta-Diskussionsplattform, Networking-Drehscheibe und Kommunikationszentrale für deutschsprachige Wirtschaftsblogger aus den unterschiedlichsten Bereichen – Volkswirtschaft (Wirtschaft allgemein), Geld & Finanzen, Technologien, Branchen, Social Media und mehr.

Mit diesem Netzwerk geht auch ein Wunsch in Erfüllung, über den ich bereits Anfang 2009 schrieb, als ich die mangelnde Vernetzung von Wirtschaftsblogs beklagte. Nicht definiert haben wir dabei, was eigentlich einen Wirtschaftsblog ausmacht und wie man ihn von anderen Blogkategorien abgrenzen könnte.

Meine persönliche Sammlung von Wirtschaftsblogs trage ich in dieser “Mindmap deutscher Wirtschaftsblogs”  zusammen. Ich beanspruche damit natürlich keine Definitionshoheit (mehr hier in dem entsprechenden Begleittext zur Karte).

Persönlich sehe ich übrigens weder das Bloggerforum Wirtschaft noch die Wirtschaftsblogs als Konkurrenz zu etablierten Medien. Es wäre vermessen mit dem geringen Zeitaufwand und Budget gegen Wirtschaftsklassiker wie das Handelsblatt, die FTD oder die FAZ antreten zu wollen. Blogs haben dort ihre Berechtigung, wo es gilt ein tieferes Bild von Ereignissen und Sachverhalten zu vermitteln. Ich vergleiche dies gern mit dem Fotografieren. Es gibt unzählige Möglichkeiten, eine bestimmte Realität abzubilden. Am Ende steht eine Abbildung, die so ist, wie der Fotograf sie darstellen will. Kein Foto bildet die Realität so ab, wie sie wirklich ist. Der Fotograf trifft eine bewusste und häufig eine unbewusste Auswahl. Etwa so ist das mit Berichten aus der Wirtschaftswelt. Traditionelle Medien präsentieren uns das, was sie für relevant halten in einer Form, mit der sie die größtmögliche Zielgruppe zu erreichen glauben. Objektiv ist das nie und kann es nicht sein. Während die klassischen Medien letztlich auf etwas zoomen, was ihrer Meinung den Kern dessen trifft, was die Leser konsumieren wollen, versuchen Blogs die gleichen Sachverhalte anders zu belichten, einen anderen Aufnahmestandpunkt oder eine andere Tiefenschärfe zu wählen. Im Postprocessing fehlt es manchmal am letzten Feinschliff, dennoch müssen wir uns nicht verstecken.

Egal also, was ein Wirtschaftsblog genau ist, wer Interesse und Lust hat, der schaut rein beim Bloggerforum-Wirtschaft und versucht es mit einem eigenen Beitrag. Wenn er oder sie ein Thema hat, was Spaß macht oder persönlich etwas aus dem Betriebsalltag bewegt, dann schreibt es sich fast von allein.

aloa5 Februar 27, 2010 um 11:36 Uhr

Journalisten, Business-Blogger und Wirtschaftskorrespondenten

Das halte ich für eine merkwürdige Zielgruppe.

Grüße
ALOA

egghat Januar 29, 2010 um 09:30 Uhr

Viel Erfolg. Wie allerdings eine weitere Plattform die mangelnde Verlinkung lösen soll, ist mir schleierhaft. Wenn die Schreiber nicht verlinken, verlinken die Schreiber nicht. In Deutschland ist nicht einmal ein „gefunden bei“ oder eine Suche nach der Originalquelle üblich. Alles verlinkt auf die FTD, das Handelsblatt, die FAZ. Da ändert auch eine weitere Plattform nix dran.

Und wenn du das nicht als Konkurrenz für die etablierte Wirtschaftspresse siehst, zielst du zu tief. Die hätten die Konkurrenz nämlich sehr nötig.

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