Eskalation der Schuldenkrise und Bewegung bei den Lösungsansätzen + Aktueller Newsticker

by Dirk Elsner on 14. Juli 2011

Es tut mir wirklich leid, dass ich in dieser Woche nicht die aktuellen Entwicklungen zur europäischen Schuldenkrise so kommentieren kann, wie das die Leser hier vielleicht erwarten. Andererseits wird man in diesen Tagen ohnehin mit Meldungen, Erklärungen und Kommentaren überschüttet, so dass ein weiterer Blogbeitrag hier untergehen würde.

Bemerkenswert finde ich, dass mittlerweile die Banken selbst sich in eine Richtung bewegen, die ich ihnen vor zwei Wochen noch nicht zugetraut habe. Damals habe ich hier sehr das Modell der “freiwilligen” Gläubigerbeteiligung kritisiert. Von der Staatshaftung für Geschäftsrisiken von Banken und Kapitalsammelstellen scheint man sich jetzt so langsam zu entfernen und einen Haircut nicht mehr auszuschließen. Offenbar geht es nun nur noch darum, wie er technisch durchzuführen ist. Das ist vernünftig. Und erfreulich ist, dass Josef Ackermann sogar auf Vorschläge aus der Blogszene (nämlich von egghat) zurück greift. Und Blessings Vorschlag Haircut statt Bailout ist ein Vorschlag, den ich hier schon lange offensiv vertrete. Allerdings lassen beide Vorschläge in der Interpretation der Banken noch viel Spielraum für Diskussionen.

Erstaunlich finde ich, dass sich die Euro-Gruppe mit ihren Finanzministern nebst der EZB so planlos und hypernervös zeigt und damit die Verunsicherung noch verschärft. Vor einigen Monaten hatte ich hier eher erwartet, dass man aufgrund der verfügbaren Informationen im stillen Kämmerlein an einem vernünftigen Plan zum Schuldenschnitt arbeitet. Der bedarf, will man ihn ohne Verwerfungen an den Finanzmärkten durchführen, nämlich intensiver und intelligenter Vorbereitung.

OK, mehr schaffe ich heute Abend nicht. Hier zu der aktuellen Lage der New-Ticker der über Tweets via Cover-it Live mit den Schlagzeilen deutscher und internationaler Top-Medien versorgt. Den Ticker gibt es hier auch als RSS-Feed.

hbcbosti Dezember 16, 2011 um 13:29 Uhr

TWpSLn urjgmlsaodhx

wovfaddcs Dezember 14, 2011 um 13:03 Uhr

eMOM3i kxhfqpyoeeoj

Misty Dezember 14, 2011 um 04:28 Uhr

At last some rationality in our little dbteae.

Stefan Wehmeier Juli 14, 2011 um 04:42 Uhr

Die Antwort auf die „Finanzkrise“ (beginnende globale Liquiditätsfalle nach J. M. Keynes, klassisch: Armageddon):

„God said ‚Cancel Program GENESIS‘. The universe ceased to exist.“

Diese „letzten 10 Worte“ übergab mir Sir Arthur Charles Clarke (1917 – 2008) im Dezember 2002 mit der beiläufigen Bemerkung: „First you must cancel this useless program, my son. I’m too old for that.“ Den Rest der Dreiviertelstunde amüsierten wir uns über die Dummheiten Politik und Religion, bis Arthur die Unterhaltung beenden musste, weil das Lachen ihm aufgrund seiner schweren Krankheit zu starke Schmerzen verursachte.

Was es mit den beiden Lachnummern auf sich hat, ist erst zu erkennen, wenn man sich mit Volkswirtschaft beschäftigt, ein weiteres Gebiet, das keinen vernünftigen Menschen interessiert – es sei denn, man stößt durch den berühmten Zufall auf ein Werk, das alle vernünftigen Menschen interessieren sollte: „Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld“, Silvio Gesell, 1916. Politik ist danach einfach. Die treffendste Definition formulierte der Freiwirtschaftler Otto Valentin in einem Artikel mit dem Titel „Warum alle bisherige Politik versagen musste“ 1949: „Im Grunde ist Politik nichts anderes als der Kampf zwischen den Zinsbeziehern, den Nutznießern des Geld- und Bodenmonopols, einerseits und den Werktätigen, die den Zins bezahlen müssen, andererseits.“ Mit anderen Worten: In der Natürlichen Wirtschaftsordnung wird Politik obsolet.

Die Religion ist komplizierter, denn (fast) die ganze Menschheit existiert (noch) innerhalb einer kollektiven Wahnvorstellung, dem Programm Genesis. Wer es von außen betrachten will, muss einen elementaren Erkenntnisprozess durchlaufen, durch den man buchstäblich über den Rand der Welt katapultiert wird, wie bildlich dargestellt in „2001: Odyssee im Weltraum“ (Stanley Kubrick / Arthur C. Clarke, 1968) als „Flug durch das Sternentor“ des Astronauten David Bowman: die „Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion“. Ist man in der Welt der Lebenden angekommen, ist zunächst festzustellen, dass diese mit nur einer Person äußert dünn besiedelt ist, während die wandelnden Toten in der äußeren Umgebung sich kaum aus dem Programm Genesis lösen lassen. Nur Wenigen gelingt die Auferstehung frühzeitig – die Allermeisten warten, bis das „Vertrauen der Anleger“ verloren geht.

Der „liebe Gott“ ist ein künstlicher Archetyp im kollektiv Unbewussten, der in „dieser Welt“ naive Sparer glauben lässt, sie wären „große Investoren“, um solange – von einem Krieg bis zum nächsten, um durch Sachkapitalzerstörung den Zinsfuß hochzuhalten – den Geldkreislauf zu verteuern, bis das Programm Genesis auf globaler Ebene unbezahlbar wird. Und weil aufgrund der atomaren Bedrohung ein Dritter Weltkrieg keinen Sinn mehr macht, was sogar geistig Tote begreifen, muss der „liebe Gott“ kapitulieren und das längst veraltete Programm endlich löschen: http://www.deweles.de/willkommen.html

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