Entwulfft: Eine inszenierte Person wird zum präsidialen Zombie

by Dirk Elsner on 5. Januar 2012

In Deutschland beherrschen in diesen Tagen zwei, die zunächst nichts sagen wollten, die Schlagzeilen der Republik. (Noch-?) Bundespräsident Christian Wulff und Kanzlerin Angela Merkel. Inzwischen hat sich Wulff der öffentlich-rechtlichen Presse “gestellt” (Dokumentation des Interviews hier und hier) und Merkel ihren Sprecher reden lassen. Eigentlich wollte ich ja die Causa Wulff ignorieren, weil es in dieser Republik relevantere Themen gibt, als die Hausfinanzierung eines Bundespräsidenten und sein peinlicher Umgang damit. Ich gebe aber zu, auch ich kann mich der Berichterstattung und den Kommentaren dazu nicht entziehen und überlege, warum mich das Thema in den Bann zieht. Ich mache da, ähnlich wie bei der Causa zu Guttenberg, drei Themen aus.

1. Die Inszenierung von Personen

Insbesondere Stefan Niggemeier hat auf Spiegel Online in dem Beitrag “Das Band ist zerschnitten” sehr schön heraus gearbeitet, wie Medien Personen inszenieren und vernichten können, wenn sie wollen. Wulff ist bislang nicht durch besondere politische Leistungen aufgefallen, die man ihm persönlich zurechnen kann. Als Bundespräsident hat er ein oder zwei konsenssuchende Reden hinterlassen, ansonsten habe ich ihn eher als in Deckung bleibend wahrgenommen. Ein Mann, der eher nach schönen Bildern, denn nach inhaltlichen Akzenten gesucht hat.

Ich glaube nicht, dass Medien, auch nicht BILD, beliebige Personen nach oben und unten schreiben können. Aber ähnlich wie bei zu Guttenberg, gibt es bestimmte Konstellationen, in denen jemand mit medialer Unterstützung leichter mit dem Fahrstuhl nach oben gelangt und entsprechend schnell wieder abstürzen kann.

Der FAZ Mitherausgeber Berthold Kohler bestätigte in seinem Kommentar “Die Leere des Raumes” erneut, dass Medien über politische Personen über sehr viel mehr Informationen verfügen, als sie veröffentlichen. Das ist keine neue Erkenntnis. Interessant ist die Frage, wann diese Informationen wie eingesetzt werden.

Die wirklichen Fähigkeiten und Leistungen der meisten im öffentlichen Rampenlicht stehenden Personen lässt sich weder von Journalisten noch von uns Medienkonsumenten einordnen. Weil das so ist und dies jeder weiß, lebte die Politik und übrigens auch Wirtschaftspraxis von Inszenierungen über Äußerlichkeiten. Es wird “inszeniert” über Signale, die verstanden werden. Dabei helfen Spin Doktoren, PR- und Medienberater. In den gefühlt letzten 20 Jahren (oder vielleicht war es schon immer so) hat dies dazu geführt, dass viele an der Spitze von Unternehmen und Politik stehenden Personen, ihr Engagement eher an diesen Signalen ausrichten haben, als an inhaltlicher Sacharbeit. Sachliche Kernerarbeit ist in der Praxis mühsam und oft so komplex, dass sie als nicht vermittelbar gilt und von der Mehrheit der Medienkonsumenten nicht verstanden wird. Um Personen und Handlungen wirklich im Bewusstsein zu verankern brauchen wir Bilder (siehe dazu auch FAZ: “Warum wir trotzdem Bilder brauchen”).

Hans-Peter Siebenhaar formulierte vor einiger Zeit im Blog Mediawatcher zur öffentlichen Inszenierung:

“Damit keine Zweifel entstehen, Public Relations, das Vertreten von Interessen für einen Auftraggeber, sind ein legitimer Teil der demokratischen Gesellschaft. Allerdings gibt es ein Problem: Für Aktionäre und Bürger sind die Heerscharen von PR-Leuten unsichtbar. Sie arbeiten im Verborgenen. In den Hinterzimmern der Macht brüten sie ihre Strategien aus. Ihr Ziel ist die Veränderung der Realitätswahrnehmung zum Vorteil des zahlenden Kunden – mit immer größerem Erfolg.”

Veränderung der Realitätswahrnehmung ist ein ziemlich passender Ausdruck für “inszenierte Wirklichkeit”, unter der ich die gezielte, gefilterte und/oder stark verfälschte Kommunikation von Informationen über Personen, Ereignisse, Handlungen und Zustände über verschiedenste Kanäle verstehe.

Über die Konsequenzen daraus denken wir noch zu wenig nach. Das was uns die “Elite” aus Wirtschaft und Politik in den letzten Jahren über Medien und andere Kanäle präsentierte, führt aber zu einer immer stärkeren Vertrauenskrise in öffentliche Aussagen. Ärgerlich daran ist, dass viele der Personen, die harte und gute Sacharbeitet mit großer innerer Überzeugung leisten, gerade nicht an der Spitze der Elite stehen. An die Spitze gelangt man nur, wenn man den Personen nützlich ist, die über die Spitze bestimmen.

Vielleicht setzt nach zu Guttenberg, Wulff, Rösler und vielen Fails in der Politik- und Wirtschaftspraxis endlich ein Umdenken ein. “Blender haben Hochkonjunktur”, stellt der Tagesspiegel fest. Es liegt an uns, die Blender in Frage zu stellen und ihnen nicht mehr zuzuschauen.

2. Den weiteren Niedergang der „Eliten“

“Mächtige sind bessere Lügner,” sagt Dana Carney, Assistant Professor für Management an der Columbia University. Menschen mit Macht sind beim Lügen oft wahre Könner, es ist zudem schwieriger, sie der Lüge zu überführen, war 2010 im Harvard Business Manager zu lesen (Beitrag ist paid content, siehe sonst das Original Arbeitspapier als pdf How Power Corrupts).

Politik und Wirtschaftspraxis schätzen also im Zweifel den Schein höher als das Sein ein. “Eloquenz schlägt Ehrlichkeit”, fanden die Forscher Todd Rogers und Michael Norton (Aufsatz zu ihrer Studie: The Artful Dodger: Answering the Wrong Question the Right Way). In einem Interview mit dem Harvard Business Manager konstatierten sie, dass die Verpackung wichtiger ist als der Inhalt. Und die Management-Beraterin Dorothee Echter rät gar im Blog des Magazins: “Topmanager müssen nicht authentisch sein

In Sonntagsreden gern verbreitete Plädoyers für mehr Offenheit wirken da genau so wie Feigenblätter für die Öffentlichkeit wie die Regeln zur Corporate Governance, für die man gern öffentlichkeitswirksam eintritt, um sie gerade dann nicht zu leben, wenn es kritisch wird.

Erschreckend aber leider nicht überraschend bleibt also, dass Authentizität und Ehrlichkeit nicht gefragt sind, wenn dadurch ein mühsam aufgebautes Bild gestört wird. Wir erwarten von Politikern und Managern einen bestimmten Habitus oder bestimmte Elemente im Lebenslauf, die auf etwas Außergewöhnliches schließen lassen. Geschickte Zeitgenossen wissen dies und polieren ihre Vita entsprechend (siehe zu Guttenberg). Und dennoch wirken die meisten Bilder, die wir von Top-Managern und Politikern aufnehmen, blutleer, steril und gephotoshopt. Wir zweifeln daher intuitiv ihre inhaltlichen Botschaften an, weil wir spüren, diese Botschaften passen nicht zu den Personen.

3. Die Rolle der Medien

Am Dienstag Abend erntete ich für folgenden Tweet Widerspruch: “Wenn Medien nur die Hälfte der Energie, die in Wulff-Jagd gesteckt wird, in Finanzkrise packen würde, dann hätten wir eine andere Welt” Tatsächlich wundere ich mich manchmal über die Themengewichtung der deutschen Medienlandschaft. Meine Auffassung drückt am besten Wolfgang Michal in seinem Blog aus. Er schreibt in dem Beitrag “BILD, du Schwert und Schild des deutschen Volkes!! Erlöse uns!”:

“Große Themen werden kleingedruckt, und kleine Themen zu Schlagzeilen aufgeblasen. Die Titelseiten von Tageszeitungen machen – wenn man sie miteinander vergleicht – den Eindruck, als würden sie auf verschiedenen Planeten erscheinen. Ihre Themen-Gewichtung ist an den meisten Tagen willkürlich und anhand der realen Ereignisse nicht mehr vorhersagbar. Ein lächerlicher Hauskredit entfacht einen moralischen Tsunami, während die für Millionen Menschen tödliche Börsenspekulation mit Rohstoffen („Wetten auf Hunger“) nur in kleinen Publikationen wie den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ Beachtung findet. Die Titelseiten der überregionalen Tageszeitungen sind heute durchzogen von Glossen und Gags, während sich die Feuilletons vor Leitartikeln kaum retten können. Vermischung und Auflösung der Grenzen und Kategorien auch hier. Und Emanzipation.”

Natürlich geht es dem Medienbetrieb nicht wirklich um die Einhaltung von Regeln oder gar eine bestimmte Moral. Das Thema Wulff polarisiert und interessiert aus welchen Gründen auch immer. Personality-Themen zogen schon immer besser, als Themen mit komplexen Sachverhalten. Und da für Medienbetriebe auch das betriebswirtschaftliche Primat gilt, schickt man seine Armeen dort in die Recherche, wo es was zu holen gibt. Das ist nicht einmal verwerflich. Man muss es nur wissen und sollte dann den Medien nicht die Aura einer vierten Gewallt verleihen, die den Mächtigen auf die Finger haut, wenn sie sich nicht an die “Regeln” (welche eigentlich) halten.

Es bleibt trotzdem nur der Rücktritt

Christian Wulff ist weiter im Amt und will es auch bleiben. Dennoch, der Druck dürfte weiter stark bleiben. Vor dem Interview hätte ich geschrieben, ein Rücktritt könne nur noch eine Frage von Stunden, maximal Tagen sein kann. Nun könnte man den Eindruck bekommen, es wird eine längere Hängepartie, an deren Ende “Medien” und “Internet” die Schuld für die starke Beschädigung des Präsidentenamtes bekommen und Wulff nur deswegen zurück tritt. Das ist durchschaubar und von irgend welchen Spindoktoren so ausgedacht.

Wenn er so beschädigt im Amt bleiben will, dann wird es zum politischen Zombie, der nicht mehr Ernst genommen werden kann. Das ist für dieses hohe Amt untragbar. Um es mit Armin Käfer von der Stuttgarter Zeitung zu sagen: “Wenn Wulff bleibt, ist sein Amt verloren”.

Wir Medienkonsumenten haben nun immerhin wieder einmal eine Lehrstunde erhalten, wie man Authentizität von Inszenierung unterscheiden kann.

Ausgewählte Beiträge zum Niedergang des Bundespräsidenten

FAZ: Wulffs Erklärung Die Fiktion: Weil eine falsche Prämisse alles falsch macht, war das Interview des Präsidenten so fatal. Wulffs Erklärung mutet zu viele Fiktionen zu, um sie noch für glaubwürdig zu halten. Sie ist Zeichen eines Politikstils, der nicht mit Fehlern umgehen kann.

FTD: Wulff und „Bild“ im Veröffentlichungskrie: Der Bundespräsident drohte dem Springer-Verlag. Die Frage ist nur: Um einen unliebsamen Artikel über den umstrittenen Privatkredit zu verhindern oder zu verschieben? Darüber streiten das Staatsoberhaupt und „Bild“-Chefredakteur Diekmann.

ZEIT: BundespräsidentLeeres Schloss Bellevue: Christian Wulff amtiert zurzeit nicht mehr als Bundespräsident, zu sehr ist er mit anderen Dingen beschäftigt. Das ist bedauerlich – aber keine Staatskrise

HB: Der Pattex-Präsident: Das Pressecho ist vernichtend und auch die Kritik der politischen Freunde und Gegner ist nicht ohne. Dennoch klebt Wulff an seinem Stuhl. An Rücktritt denkt er dem Vernehmen nach nicht. Auch Merkel hält sich bedeckt.

FAZ.NET-Fernsehkritik Wir sind doch nicht seine Mailbox

SZ: Die Krise des Christian Wulff — Gnade dem Präsidenten

HB: Wulff-Interview „Bild“-Zeitung widerspricht Aussage von Wulff: Trotz seiner Kreditaffäre will Christian Wulff im Amt bleiben. Im Interview mit ARD und ZDF betonte er, er habe nicht versucht, die Berichterstattung zu verhindern. Die „Bild“-Zeitung sieht den Anrufdeutlich anders

FAZ: Amt und Autorität: Zwar kann die Republik einen Präsidenten ertragen, der nun unter Bewährungs-Beobachtung steht. Dem Ansehen des politischen Betriebs insgesamt aber hat die Affäre weiteren Schaden zugefügt.

Zeit: Presseschau Kredit-Affäre „Sein Krisenmanagement ist stümperhaft, ja geradezu katastrophal“: Bundespräsident Christian Wulff wollte mit mehreren Droh-Anrufen beim Springer-Verlag Berichte über seinen Privatkredit verhindern. Das Echo der Presse ist vernichtend.

FTD: So entwickelte sich Wulffs Kreditaffäre

SZ: Affäre um Bundespräsident Wulff Warum die Geht-mich-nichts-an-Kanzlerin handeln muss

Spon: Mailbox-Affäre – Die dunkle Seite des netten Herrn Wulff

HB: Wenn die Ordnung sich selbst verletzt

FAZ: Wulffs Drohung Der Anruf des Bundespräsidenten

Zeit: Kredit-Affäre Das war’s, Herr Bundespräsident 

SZ: Wulff und die Springer-Presse — Erst gehätschelt, dann fallengelassen

HB: Presseschau „Wulff war nie ein Bundespräsident“

Spon: Wulffs Kredite und Anrufe: Abstieg in den Affärensumpf

Odem.blog: Cicero nutzt die Diskussion um Wulff für Internet-Bashing

Michael Rich Februar 3, 2012 um 18:41 Uhr

Hallo Herr Dr. Leichsenring,

der Bedarf oder Zuspruch für eine neue Partei wäre zwar hoch, jedoch wird sich auch da wieder herausstellen, dass gute politische Vorhaben in Bezug auf drastische Veränderungen des bestehenden Systems nicht umsetzbar sind. Entweder scheitern die Gründer selbst, oder es wird einfach von bestehenden Parteien so lange mit allen Mitteln daran gearbeitet dass es scheitert. Die meisten Politiker haben es sich wohl zur Hauptaufgabe gemacht, durch Verbalattacken und/oder Rumbohren in der Vergangenheit von Konkurrenten zu „glänzen“ – da fragt man sich was die Politiker heutzutage eigentlich noch produktives leisten.

Eine vielleicht auch noch interessante Frage wäre zur allgemeinen politischen Lage:

Welchen aktuellen Politiker könnte man sich derzeit überhaupt als nächsten Kanzler vorstellen?

Hansjörg Leichsenring Januar 5, 2012 um 13:34 Uhr

Obama hatte viel mit den Altschulden seines Vorgängers und den Machtverhältnissen in den beiden Kammern zu kämpfen. In seiner zweiten Amtszeit wird sich zeigen, ob er einen neuen Stil schafft oder nicht.

Die Piraten sehe ich nicht als neue bürgerliche Partei, dann schon eher die Grünen, obwohl die inzwischen auch zum Establishment gehören.

Das Problem an einer neuen Partei ist, wie bekomme ich die Eliten dazu sich in einem Lebensalter in der Politik zu engagieren, in dem ich woanders nicht nur mehr bewegen kann sondern auch noch mehr damit verdiene…

Politik geht nicht ohne Zeitinvestition, genau wie alles andere…

Benjamin Januar 5, 2012 um 10:10 Uhr

Hallo Dirk,

Du schreibst eine treffende Analyse, die ich nur in einem Punkt kritisieren möchte.

„Vielleicht setzt nach zu Guttenberg, Wulff, Rösler und vielen Fails in der Politik- und Wirtschaftspraxis endlich ein Umdenken ein. “Blender haben Hochkonjunktur”, stellt der Tagesspiegel fest. Es liegt an uns, die Blender in Frage zu stellen und ihnen nicht mehr zuzuschauen.“

Ich habe den Artikel im Tagesspiegel auch gelesen, aber ich teile Deine Zuversicht nicht. Simpel und einfach deswegen, weil die Masse nicht hinreichend hinterfragen will, wie denn das Bild von Politikern u.ä. in ihrer Wahrnehmung zu Stande kommt. Es genügt ihnen imho sich bei Gelegenheit ein bisschen darüber aufzuregen und dann zum Alltag zurückzukehren. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden, schließlich hat jeder von uns im eigenen Leben genügend Probleme. Aber die Konsequenz aus dieser kurzsichtigen Betrachtung ist, dass es immer wieder erfolgreiche Blender geben wird.

In gewisser Weise ist das vergleichbar mit glitzernden Investments, die viel versprechen, in die jeder einsteigt und die hinterher mit einem lauten Knall platzen. Danach hat es jeder gewusst. Vielleicht kann man daraus schließen, dass Spekulationsblasen kein spezifisch wirtschaftliches Problem sondern ein menschliches Problem sind.

Beste Grüße
Benjamin

Dirk Elsner Januar 5, 2012 um 10:19 Uhr

Moin Benjamin,

so wirklich optimistisch bin ich auch noch nicht. Tatsächlich können wir aber im Netz zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen, dass künftig etwas weniger geblendet wird, in dem wir einfach sachlich analysieren.
Als Beispiel ein Beitrag aus meinem eigenen Blog über zu Guttenberg, als er gerade Wirtschaftsminister geworden war und ich bereits irritiert war.
http://www.blicklog.com/2009/03/19/zu-guttenberg-holt-drei-minuspunkte-im-us-auswrtsspiel/

Freilich hat meine Position damals niemanden interessiert, weil im Spiel der öffentlichen Meinung andere Qualitäten zählen.

Hansjörg Leichsenring Januar 5, 2012 um 09:35 Uhr

Mir geht es wie Ihnen. Bei Guttenberg habe ich es noch geschafft, mich zurück zu halten. Bei Wulff ist es mit meiner Geduld vorbei.

Wann begreifen die herrschenden Politiker in unserem Lande endlich, dass sie als Staatsdiener tätig sind? Sie wurden von uns, den Bürgern (auf Zeit) gewählt, um die Probleme zu lösen, die uns alle betreffen, so wie Aktionäre einer Firma über der Aufsichtsrat einen Vorstand wählen, damit er (sozusagen stellvertretend) das Unternehmen führt.

Es geht um unsere Probleme und die sind zahlreich: Staatsverschuldung, Rente, Gesundheit, Bildung, um nur mal eben die wichtigsten zu nennen.

Aber worum geht es in der realen Politik hierzulande? Um Selbstinszenierung und Machterhalt.

Wenn Wulff nicht geht, dann nur, weil Fr. Merkel glaubt, keine bessere Alternative zu haben.

Erschreckend und kein Wunder, dass sich selbst das normale Bürgertum der Politik allmählich verweigert, was es nicht besser macht.

Manchmal frage ich mich, wie die Marktchancen für eine neue Partei der bürgerlichen Mitte aussähen, die nicht nur die bestehenden Probleme inhaltlich angehen würde, sondern vor allem einen neuen Politikstil der Offenheit und Transparenz pflegen würde. So eine Art „bürgerliche Piratenprtei“…

Beste Grüße

Ihr Hansjörg Leichsenring

Dirk Elsner Januar 5, 2012 um 13:00 Uhr

Hallo Herr Dr. Leichsenring,

ich könnte mir vorstellen, dass es Bedarf für eine „bürgerliche Piratenpartei“ gibt und vielleicht machen sich die Piraten selbst sogar bürgerlicher.
Andererseits habe ich die Illusion nach einem neuen Politikwunder aufgegeben. Vor drei Jahren haben ganz viele Menschen geglaubt, Barack Obama würde in den USA einen neuen Stil mit neuen Politikansätzen etablieren. Das ist bekanntlich mißlungen, auch aus Gründen des politischen Systems.

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