Die aktuelle Übersicht der Credit Spreads (Erläuterungen und Disclaimer hier) unterstützt die These, dass der gestrige Kurssturz nicht in einer neuen Vertrauenkrise der Banken zu suchen ist. Die Werte vom 16.10. zeigen sich im Vergleich zum Vortag vergleichsweise stabil. Zwar ist auch diesmal die Deutsche Bank der größte Verlierer mit +8,5% auf 91,23 Punkte, größere Schwankungen sind aber gestern ausgeblieben. Tagesgewinner war die UBS, die sich mit 117,76 Punkten um 21,56% ermäßigt hat. Hier dürfte die Staatshilfe für die Erholung gesorgt haben.
Die bedeutet aber auch, dass der Spitzenreiter weiter Morgan Stanley ist (492,11 Punke, +7,03%). Vom Vorletzen der Gesamtwertung, der HSH-Nordbank, gab es gestern auch keine aktuellen Spreads, so dass das Institut weiter mit 292,05 Punkten angegeben wird.
Gesamtspitzenreiter bleibt die BNP Paribas (46,57, +1,15%. In Deutschland behauptet die Dresdner Bank weiter ganz knapp die Spitzenposition (64,36, -0,31%) vor der unveränderten DZ Bank (65,1 Punkte).
Auf dem Geldmarkt stockt zwar weiterhin die Kreditvergabe der Institute untereinander, jedoch scheinen die Verspannungen durch die Interventionen der Zentralbanken zurückzugehen. Dazu lesen wir bei Reuters:
„Ich weiß gar nicht mehr, wohin mit der überschüssigen Liquidität“, klagte ein Geldmarkt-Händler. „Ich habe heute alle Banken, an die ich noch Kredite vergeben darf, angerufen – und alle haben abgewunken.“ Ein anderer Disponent äußerte sich ähnlich: „Diejenigen, die gut dastehen, brauchen keine zusätzliche Liquidität. Diejenigen, die nicht gut dastehen, bekommen nur noch bei der EZB Geld.“ Die Tagesgeldzinsen lagen Börsianern zufolge mit einer Spanne von 3,30 bis 3,60 Prozent auf dem Niveau der vergangenen Tage.“
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