In knapp drei Wochen ist Bundestagswahl. In einem Beitrag am vergangenen Montag habe ich bereits offenbart, dass der Wahlkampf bisher an mir vorbeigezogen ist und die einzige spannende Frage dieser Wahl ist, ob den Piraten der Einzug in das deutsche Parlament gelingt.
Als Wirtschaftsblog schaut man selbstverständlich ebenfalls auf die Prognosen zum Wahlausgang. Und wie bereits bei der US-Präsidentschaftswahl orientiere ich mich bei Prognosen an dem “Vorhersagemarktverfahren”, über das ich bereits einen ausführlichen Beitrag unter dem Titel: “Vorhersagebörsen als relevante Prognoseinstrumente” geschrieben habe.
Während es für die US-Präsidentschaftswahl mehrere Vorhersagebörsen mit im Prinzip unbegrenzten Geldeinsatz gab (und dieser ist wichtig für die Qualität der Vorhersage), habe ich für Deutschland zwei Märkte gefunden, die (wohl aus rechtlichen Gründen) nur mit geringem Geldeinsatz bzw. ohne Geldeinsatz arbeiten. Daneben bietet der englische Wettanbieter Betfair eine sogenannte Linienwette zu theoretisch unbegrenzten Einsätzen. Faktisch sind dort aber die Umsätze gering.
Per Stand Dienstag Abend ergeben sich folgende prozentuale Stimmenverteilungen nach der Wahl aus den Erwartungen der Marktteilnehmer:
Partei | Wahlstreet | wahlfieber | betfair |
CDU/CSU | 33,90 | 32,05 | 34,9 |
SPD | 24,88 | 23,49 | 24,8 |
FDP | 13,36 | 13,15 | 13,9 |
B90/Gruene | 11,74 | 11,82 | 11,5 |
Die Linke | 10,13 | 11,64 | 10,5 |
Sonstige | 6,06 | 7,9 | – |
Einsatz | 5 € – 50 € | Gewinnspiel | unbegrenzt |
Quellen: Wahlstreet, Wahlfieber, Betfair
Die Schlussfolgerung aus diesen Ergebnissen überlasse ich den Politikexperten. Wenn diese prozentuale Verteilung auch die Sitzverteilung im Bundestag repräsentiert, dann kann man daraus eine Weiterführung der großen Koalition aber auch den einen oder anderen Farbenmix ableiten.
Wahlstreet wird von der Uni München veranstaltet, die auf dieser Seite den Hintergrund erläutert. Wahlfieber wird von der Frankfurter Rundschau zusammen mit Pro KOns organisiert und hier erläutert. Auf dieser Seite von Wahlrecht.de erhält man eine Übersicht mit weiteren Wahlprognosen. Überflüssig zu erwähnen, dass die Nennung von betfair keine Aufforderung oder gar Werbung darstellt, dort gegen Geld zu wetten.
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