Kreditkarten: Die Monsterwelle ist verebbt

by Dirk Elsner on 19. April 2009

Erinnern Sie sich noch an folgende Überschriften?

Die Medien hatten sowohl im November als auch im März den Notstand bei den Kreditkartenanbietern ausgerufen. Nun überraschte laut Handelsblatt der größte Kreditkartenanbieter American Express mit Zahlen, die auf eine Verbesserung der Lage hindeuten könnten. Der Konzern teilte nämlich mit, die Ausfallrate sei zwar im März auf den Rekordwert von 8,8 Prozent nach 8,6 Prozent im Februar gestiegen. Allerdings sei die Rate für Kredite, die seit mindestens 30 Tagen nicht mehr bedient werden, auf 5,1 von 5,3 Prozent gesunken. Diese Kennziffer gibt Aufschluss über wahrscheinliche künftige Ausfälle.

Das interessante an diesen Informationen ist, dass dies ein Indikator sein könnte, dass sich möglicherweise auch die Kreditausfälle bei den Hypotheken nicht weiter beschleunigen. Dies wiederum könnte eine weitere Entspannung in den Markt für die schwer gebeutelten verbrieften Forderungspakete (vulgo “toxische” Wertpapiere) sein, die die Bankbilanzen vor allem im 4. Quartal des letzten Jahres so belastet haben. Meine von Paul Krugman als Zombie-Idee bezeichnete These, dass viele der toxischen Assets mehr wert sein könnten (siehe dazu hier) als ihre bisherigen Marktwerte, könnte so weiteren Auftrieb erhalten.

Ich habe zwar bereits Mitte Januar darüber geschrieben, warum die angekündigten Horrorabschlüsse der Banken uns nicht schrecken sollten, allerdings kommt mir die nun beobachtete Erholung der Finanztitel zu plötzlich und und zu heftig. Ich denke daher, eine Portion Skepsis ist weiterhin angebracht.

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