Bankenrisiken im 4-Wochenvergleich erheblich gestiegen

by Dirk Elsner on 4. Dezember 2008

kredit

Für Credit Spreads muss viel kalkuliert werden

Überhaupt keine Wirkung zeigen die staatlichen Finanzmarktoperationen bei den Risiken der Banken selbst. Die Prämien für die Absicherung der Kredite, die die Banken selbst aufnehmen wollen, haben sich durchgehend und zum Teil deutlich erhöht, wie die unten folgende Tabelle zeigt.

Heute scheint der Kredittag in diesem Blog zu sein. Nach den Berichten über die Kreditklemme und gestiegene Kreditrisiken für Unternehmen sind jetzt die Banken selbst dran. Hier hatte ich etwas länger nicht über den Status der Credit Spreads berichtet. Daher mache ich heute einen 4-Wochenvergleich auf Basis der Veröffentlichung des Deutschen Derivate Verbandes.

Nachfolgende Tabelle ergibt sich aus der Höhe der Risikoprämien, die Banken für eigene Kredite zahlen müssen. Diese Risikoprämien werden als Credit Spreads bezeichnet und täglich veröffentlicht.  Diese Credit Spreads auf Basis sogenannter Credit Default Swaps sind das eigentliche Fieberthermometer für die Finanzkrise. Ein niedriger Spread signalisiert ein geringeres Ausfallrisiko als ein hoher Spread. Deshalb steht das Institut mit der niedrigsten Prämie oben, weil es derzeit am Markt als am sichersten gilt.

Im Vergleich zum Vormonat zeigen sich erhebliche Verschlechterungen bei den Kreditrisiken. Nur bei einem einzigen Institut (Natixis) gab es einen minimalen Rückgang. Für alle anderen Banken sind die Risiken zum Teil erheblich gestiegen. Die größte Steigerung verzeichnet dabei die Rabobank mit + 66,05% auf 145,03 Punkte. Auch bei den Landesbanken gab es trotz Rettungspakete bisher keine Besserung. Im Gegenteil, auch hier erhöhten sich die Prämien zum Teil deutlich.

Veränderungen Credit Spreads: 7.11. – 3.12.
Platz Unternehmen 7.11. 3.12. Veränd.
1 DZ Bank4) 65,1 65,1 0,00%
2 ABN-AMRO 63,6 66,01 3,79%
3 BNP Paribas 56,77 68,13 20,01%
4 Calyon 72,2 76 5,26%
5 Landesbank Berlin6) 77 77 0,00%
6 Dresdner Bank 65 88,39 35,98%
7 Commerzbank 68,71 94,26 37,19%
8 HSBC Trinkaus5) 88,33 107,01 21,15%
9 Bayerische Landesbank 89,88 109,1 21,38%
10 WestLB 87,58 112,96 28,98%
11 Norddeutsche Landesbank 102,5 113,5 10,73%
12 Hypovereinsbank 102,4 115 12,30%
13 Société Générale 92,67 115,81 24,97%
14 Deutsche Bank 110,17 121,8 10,56%
15 ING-Bank 91,74 122,39 33,41%
16 Landesbank BW7) 107,28 123,5 15,12%
17 Royal Bank of Scotland 112,24 141,56 26,12%
18 Rabobank 87,34 145,03 66,05%
19 SEB 111,67 150 34,32%
20 J.P. Morgan Chase Bank8) 112,67 160,67 42,60%
21 BARCLAYS Bank 122,06 168,24 37,83%
22 Credit Suisse 134,84 169,94 26,03%
23 UBS Investment Bank 132,66 179,61 35,39%
24 Erste Bank 155 187,48 20,95%
25 Natixis 254,17 252,81 -0,54%
26 Citigroup8) 197,95 253,47 28,05%
27 Merrill Lynch 215,76 265,03 22,84%
28 Goldman Sachs 313,95 314,67 0,23%
29 Morgan Stanley 411,28 424,71 3,27%
30 HSH Nordbank 320,83 432,5 34,81%
31 Nomura 318,35 448,38 40,84%

Quelle: Deutscher Derivate Verband, eigene Berechnungen

Die Tabelle enthält nur die Institute, für die Prämien aktuell gemeldet wurden.

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