Moderne Evolutionstheorie schlägt Ökonomie (18): Hirn zwischen Emotion und Verstand

by Dirk Elsner on 11. Juni 2018

Die Inspiration für diese Beitragsreihe hat Edward O. Wilson mit seinem Spätwerk “Die soziale Eroberung der Erde – Eine biologische Geschichte des Menschen” geliefert. Wilson fasst in seinem Buch auf Basis der Evolutionsgeschichte die Erkenntnisse eines biologisch fundierten Menschenbildes zusammen. Daraus leiten er und viele andere Wissenschaftler êin evolutionsbiologische Modell der Multilevel Selektion Theorie ab. Das ist eine moderne Weiterentwicklung von Darwins Evolutionstheorie, die Verhalten nicht nur auf biologische Ursachen stützt, sondern auch kulturelle Einflüsse berücksichtigt. Die Theorie nimmt verkürzt gesagt an, dass die verhaltensbedingte Selektion nicht nur auf der Ebene eines Individuum oder gar nur des Gens (wie bei Richard Dawkins egoistischen Genen) stattfindet, sondern sowohl unterhalb des Individual-Levels (also etwa in Organen, Zellen und Gene) als auch oberhalb (also in verschiedenen Gruppen bzw. Populationen).

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Was sagen Verstand und Emotion zu diesem Bild?

Nach diesem Modell gehört es zum biologischen Kern von Menschen und vielen anderen Säugetieren, sich Gruppen anzuschließen und in diesen (auch gegen die Konkurrenz anderer Gruppen) zu kooperieren. Dieses Modell der Multilevel-Selektion-Theorie wird sehr stark gestützt durch Forschungsergebnisse der Neurobiologie (Hirnforschung). Zahlreiche neurobiologische Forschungsarbeiten bestätigen die These, dass Konkurrenz und Kooperation wesentlich unser Verhalten bestimmen. Neurobiologisch ist die menschliche Gattung des Homo sapiens auf soziale Resonanz ausgerichtet. Das ist ein anderer Standpunkt, als der das Egoismus, Hedonismus und das Prinzip der Konkurrenz die Antriebsfeder des Individuums sei.[1]

Inhalt dieses Beitrags

  • Neurologische Grundlagen des Verhaltens
  • Gehirn: Die Schaltzentrale
  • Limbische System: Angst- und Belohnungssystem
  • Amygdala: Ort der Angst und Aggression
  • Mesolimbische System: Belohnungssystem des Gehirns
  • Hirnstamm: Produzent von Serotonin und Dopamin
  • Thalamus: Tor zum Bewusstsein
  • Hypothalamus: Überlebens-Kit auf engstem Raum
  • Hippocampus: Überführung neuer Eindrücke aus dem Kurz- in Langzeitgedächtnis
  • Cingulum: Steuert Interesse und Motivation für Entscheidungen
  • (Präfrontale) Cortex: Ort der Kognition und Sachlichkeit
  • Der präfrontale Cortex in der Jugend: Raum für Risiko

Die Erkenntnisse der Evolutions- und Neurobiologen zeigen übrigens auch, dass die Verhaltensweisen des ökonomischen Modells ebenfalls vorkommen, aber eben nicht nur diese. Der Mensch lässt sich gerade nicht auf einen hedonistischen Maximierer seines eigenen Nutzens reduzieren. Die Multilevel-Selektion zeigt, dass zumindest ein Teil des Verhaltens unserem Streben nach Gruppenzugehörigkeit dient.

Die bisher in dieser Reihe gesammelten Erkenntnisse unterstreichen, dass die auf Nutzenmaximierung und den Verhaltensannahmen des Homo oeconomicus basierenden ökonomischen Modelle zu kurz greifen. Wenn Ökonomen die Erkenntnisse der Evolutions- und Neurobiologie und verwandter Wissenschaften ignorieren, entgehen ihnen wichtige Erklärungen für das Verhalten in der Wirtschaftspraxis. Ich werde auf ausgewählte Praxisanwendungen, die vom Marketing, der Personalpolitik bis hin zu Managemententscheidungen reichen, in späteren Beiträgen zurückkommen.

Bisher erschienen in dieser Reihe “Moderne Evolutionstheorie schlägt Ökonomie”

Ich empfehle jedem an ökonomischen Vorgängen Interessierten ebenfalls eine Reise in die biologische Psychologie und in die Neurobiologie zu unternehmen. Die Neurobiologie gilt als das Scharnier zwischen unseren biologischen Prozessen und unserem Verhalten und damit auch unserem Handeln in der Wirtschaftspraxis.

Neurologische Grundlagen des Verhaltens

Die Neurobiologie kann auf Basis “psychoneuronaler Grundsysteme” (Gerhard Roth) das Entstehen grundlegender Persönlichkeitsmerkmale von uns Menschen erklären. Die Darstellung in der Literatur ist anspruchsvoll und keineswegs einheitlich. Die Hirnforschung hat aber in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, vermeidet dabei aber einfache und abschließende Erklärungen. So hat sich die Neurobiologie zum Beispiel vom “Triebdenken” verabschiedet[2]. Sie erklärt außerdem nicht deterministisch, wie sich Menschen verhalten. Dazu ist das Zusammenspiel externer, neuronaler, (epi-)genetischer und biochemischer Einflussfaktoren viel zu komplex. Klar ist aber, dass unser Gehirn Biologie zur Psychologie macht. Verhalten lässt sich ohne biologischen Hintergrund nicht ausreichend erklären[3]. Dabei sind die Grenzen zwischen sozial erlerntem und biologisch verankertem Verhalten fließend.

“Obwohl alles, was wir als Menschen tun und wie wir uns verhalten, letztlich in den Aktivitätsprogrammen unserer Gene und den Verschaltungen unseres Gehirns eine biologische Entsprechung hat, ist nicht alles Verhalten zugleich auch »Trieb«. Denn nicht alles, was biologisch verankert ist, ist zugleich auch Ausdruck eines spontan auftretenden biologischen Grundbedürfnisses.”[4]

(Epi-)Genetik, Neurochemie, Hormone, Sinnesreize, biologische und kulturelle Evolution, Erziehung, Erfahrungen bis hin zu sogar pränatale Einflüssen und viele weitere Faktoren beeinflussen unser Verhalten.[5] Diese Faktoren sind eng miteinander verknüpft und keiner liefert allein eine deterministische Antwort für ein bestimmtes Verhalten.[6] Gleichwohl lassen sich bestimmte Faktoren unter bestimmten Grundfunktionen, wie Überleben, Fortpflanzen und Sozialverhalten subsummieren.

Einleuchtend ist, dass ein Verhalten durch etwas ausgelöst wird. Zuständig für menschliche Verhaltensaktivitäten ist das Nervensystems. Aber ein Ereignis hat Sekunden bis Minuten zuvor das Nervensystem veranlasst, das Verhalten hervorzubringen. Hier bewegen wir uns im Bereich der größtenteils unbewussten Sinnesreize. Aber auch etwas hat Stunden bis Tagen zuvor die Empfänglichkeit des Nervensystems für solche Reize beeinflusst. Hier bewegen wir uns im Bereich der Wirkung von Hormonen und anderen Faktoren. So bereitet Robert Sapolsky den Einstieg in die neurobiologische Erklärung des Verhaltens vor, das sich so immer weiter fortschreiben lässt bis hin zu evolutionären Einflüssen.[7]

Anknüpfend an den Teil 10, “Einstieg in eine neurobiologische Fundierung”, erweitere ich hier die neurobiologischen Grundlagen an und lege mir einen Wissensspeicher zu ausgewählten Hirnaktivitäten auf Basis ausgewählter Literatur an.[8]

 

Gehirn: Die Schaltzentrale

Für Edward O. Wilson ist die entscheidende Adaption in der Evolution des Menschen unser relativ leistungsfähiger Verstand ist.

“Damit erschaffen wir vergangene Szenarien neu. Für die Zukunft erfinden wir alternative Szenarien, wählen eines davon aus und beschließen vielleicht, es in unsere Geschichte zu integrieren. Wir sind das einzige Wesen auf der Erde, das um seiner selbst willen Wissen ansammelt, es mit eigenem Vorwissen und dem unserer kooperierenden Artgenossen kombiniert und daraus Entscheidungen für die Zukunft trifft, die häufig klug, genauso häufig aber fatal sind.“[9]

Nach Auffassung der Neurowissenschaften, so schreiben Gerhard Roth und Alica Ryba hängt die Persönlichkeit eines Menschen, also sein Temperament und seine erweiterte Persönlichkeit, sein Charakter, unauflöslich mit den Eigenschaften seines Gehirns zusammen. Dies bedeute allerdings nicht, dass Persönlichkeit etwas Unveränderbares, rein genetisch Bedingtes ist. Vielmehr werde der Charakter eines Menschen stark durch viele weitere Faktoren bestimmt.[10]

Im Mittelpunkt des Verhaltens steht das menschliche Gehirn mit seinen vier Grundfunktionen:

  • die Aufrechterhaltung und Kontrolle überlebenswichtiger Körpervorgänge wie Kreislauf, Atmung, Verdauung, Schlafen und Wachen, Hormonhaushalt, Immunsystem, Sexualverhalten, Schutz- und Verteidigungsreaktionen;
  • das Erfassen biologisch und sozial überlebensrelevanter Ereignisse in der Umwelt mithilfe der Sinnesorgane;
  • die Verarbeitung dieser Sinnesinformationen im Zusammenhang mit Lernen, Gedächtnisbildung und Verhaltenskontrolle;
  • die Steuerung körperlicher Reaktionen und Verhaltensweisen.[11]

Zudem ist das menschliche Gehirn “in der Lage, das Verhalten des Organismus den wechselnden Lebens- und Überlebensbedingungen nicht nur kurzfristig, sondern auch längerfristig anzupassen. Dies nennt man Lernen. Lernen ist ein Vorgang, der auf der Bewertung erlebter Vorgänge und eigenen Verhaltens in Hinblick auf die Sicherung des eigenen biologischen, psychisch-geistigen und sozialen Lebens und Überlebens beruht. Diese Bewertungsfunktion ist die Grundlage von Gefühlen (Emotionen) und von Motivation als Verhaltensantriebe.”[12]

 

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Abbildung: 3d.dasgehirn.info

 

Menschliche Gehirne bestehen aus 60 bis 100 Milliarden Nervenzellen[13], die Neurone genannt werden und mindestens der doppelten Anzahl an Stütz-, Hilfs- und Ernährungszellen, “die sogenannten Gliazellen, die zudem eine bislang noch wenig verstandene Rolle bei der Erregungs- und Informationsverarbeitung spielen.”[14]

Jochen Müsseler und Martina Rieger betonen in ihrem Lehrbuch “Allgemeine Psychologie”, dass Emotionen “durch die Integration von sensorischer Information bezüglich der Außenwelt mit Information über den Körper im limbischen System” entstehen.[15] Sie fassen die aktuellen Forschungsergebnisse der emotionalen Hirnaktivitäten zusammen und zeigen anhand der folgenden Schemas, die Kernstrukturen des emotionalen Gehirns.

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Abbildung: Kernstrukturen des „emotionalen Gehirns“[16]

In den folgenden Abschnitten konzentriere ich mich auf einige ausgewählter Hirnfunktionen.

Limbische System: Angst- und Belohnungssystem

Das im Schläfenlappen lokalisierte limbische System gilt entwicklungsgeschichtlich als ältester Teil des Gehirns. Das limbische System wird als ein ausgedehntes Netzwerk von größeren und kleineren Hirngebieten beschrieben. Es ist für emotional-affektiven Handeln in Verbindung mit Vorstellungen, Gedächtnisleistungen, Bewertung, Auswahl und Steuerung von Handlungen und für elementare Funktionen wie Emotionen, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung verantwortlich. Dies kann bewusst, intuitiv oder unbewusst geschehen.[17]

Teile des limbischen Systems sind für die Entstehung von Affekten, von positiven (Nucleus accumbens, ventrales tegmentales Areal) und negativen Gefühlen (Amygdala), der Gedächtnisorganisation (Hippocampus), der Aufmerksamkeits- und Bewusstseinssteuerung (basales Vorderhirn, Locus coeruleus, Thalamus) und der Kontrolle vegetativer Funktionen (Hypothalamus) verantwortlich.[18]

“Die Prozesse der unteren limbischen Ebene laufen völlig unbewusst ab; bewusst werden sie nur über Erregungen, die von hier in die bewusstseinsfähige Großhirnrinde dringen. In ihrer individuellen Ausformung legen die Eigenschaften dieser Zentren das Temperament fest, mit dem eine Person auf die Welt kommt, d.h., sie bestimmen, ob eine Person neugierig, draufgängerisch oder vorsichtig ist, kommunikativ oder wortkarg, mutig oder ängstlich. Diese Ebene bildet sich im Gehirn bereits in den ersten Schwangerschaftswochen aus. Das Temperament entwickelt sich also bereits vorgeburtlich als eine Mischung von genetisch und epigenetisch bestimmten und über das Gehirn bzw. den Körper der Mutter erworbenen Eigenschaften.”[19]

Sapolsky betont allerdings, dass es zwar für bestimmte Verhaltensweisen keine Zentren gibt, dennoch ist man sich heute einig, dass das limbische System zentrale Bedeutung für die Emotionen hat. Das Schaltsystem, das die verschiedenen limbischen Strukturen miteinander verbindet, ist ungeheuer komplex, sorgt aber vor allem dazu das Verhalten des Hypothalamus zu beeinflussen. Der Hypothalamus ist eine limbische Struktur und die Schnittstelle zwischen regulatorischen und emotionalen Teilen des Gehirns.[20]

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Abbildung: Die Teile des limbischen Systems

(Quelle: Wikipedia, Blausen.com staff (2014). „Medical gallery of Blausen, CC BY 3.0)[21]

 

Im limbischen “System laufen Informationen über Reize aus der Umwelt ein und werden mit Rückmeldungen über den Zustand des Körpers integriert. Aufgrund seiner komplexen Verschaltungen kann das limbische System als eine durch Bedürfnisse modulierte Schaltstelle zwischen Umweltgegebenheiten und Verhalten gelten. Die Hauptaufgabe dieser Schaltstelle liegt in der Bewertung von Umweltreizen und der Antizipation belohnender und bestrafender Reize und damit in der Regulation aufsuchenden und meidenden Verhaltens. … Über den Hypothalamus und die Hypophyse werden zudem Hormone wie Östrogen, Testosteron, Vasopressin und Oxytocin in die Blutbahn freigesetzt, die an bindungs-, macht- und leistungsmotivierten Verhalten beteiligt sind.”[22] Das limbische System reguliert also indirekt die autonomen Funktionen und die Hormonausschüttung. Weil “die autonomen und hormonellen Körperzustände Rückmeldungen an das Gehirn schicken beeinflussen sie darüber (in der Regel unbewusst) das Verhalten.[23]

Die zweite oder mittlere psychisch-limbische Ebene gilt als Ort der emotionalen Konditionierung, des unbewussten Entstehens von Emotionen[24] und des individuellen emotionalen Lernens. Daran sind vornehmlich Amygdala und das mesolimbische System beteiligt.[25] Das mesolimbische System bezeichnen Gerhard Roth und Alica Ryba als das zerebrale Belohnungssystem:

“Empfindungen von Befriedigung, Lust und Freude sind an die Ausschüttung lusterzeugender Stoffe im Gehirn über dieses System gebunden. Ebenso ist es das grundlegende Motivationssystem, das über die Ausschüttung des Neuromodulators Dopamin Belohnungen »in Aussicht stellt« und damit unser Verhalten motiviert. Die mittlere limbische Ebene entsteht in der Individualentwicklung etwas später als die untere limbische Ebene, aber ebenfalls bereits vor der Geburt und entwickelt sich stark in der ersten Zeit nach der Geburt. Auf ihr formen sich die unbewussten Anteile des Selbst, und zwar aufgrund frühkindlicher Erfahrungen, insbesondere früher Bindungserfahrung. Hierbei entstehen die Grundvoraussetzungen unseres Selbstbildes und unserer Empathiefähigkeit. Die Vorgänge auf der mittleren limbischen Ebene sind zwar Ergebnis unbewusster oder zumindest nicht erinnerungsfahiger Lernprozesse, sie verfestigen sich aber zunehmend bereits im Kindesalter und tragen ihrerseits positiv wie negativ zur Gestaltung von Beziehungsmustern bei.”[26]

Christof Kessler weist darauf hin, dass Gerüche wichtig für unser emotionales Erleben sind. “Der Grund ist die direkte Verbindung vom Riechnerven zum limbischen System, den Mandelkernen und dem Hypothalamus mit seinen Verschaltungen zum vegetativen Nervensystem. Dieser Schaltkreis ist dafür zuständig, dass Gerüche in uns Emotionen und Erinnerungen wachrufen.”[27]

Amygdala: Ort der Angst und Aggression

Insbesondere die “Amygdala wird übereinstimmend als eine der zentralen Regionen für emotionale Verarbeitungsprozesse angesehen.”[28] Sapolsky betont außerdem die Bedeutung der Amygdala für das Aggressionsverhalten[29]. “Ihre Neuronen bewerten beständig die Umwelt danach, ob das, was wir wahrnehmen, gut oder potenziell gefährlich für uns ist.”[30] Gerhard Roth und Alica Ryba ergänzen:

“Die basolaterale Amygdala ist der Ort der auf Konditionierung beruhenden Verknüpfung emotionaler, überwiegend negativer oder überraschender, aber auch positiver Ereignisse mit den Grundgefühlen der Freude, Furcht, Angst, Abwehr und Überraschung. Die Amygdala ist auch am Erfassen emotional-kommunikativer Signale wie Mimik, Gestik, Sprachintonation (Prosodie) und Körperhaltung beteiligt.”[31]

Müsseler und Rieger betonen eine Schlüsselrolle der Amygdala in mehreren emotionalen Prozessen:

Dazu gehören “die Decodierung von emotional relevanter Information, assoziative emotionale Lernprozesse und die Konsolidierung von emotionalen Gedächtnisinhalten. So kann die Amygdala beispielsweise emotional bedeutsame Informationen schnell decodieren und dafür sorgen, dass diese Informationen prioritär verarbeitet werden. … Die Amygdala wird selbst dann aktiv, wenn die Stimuli unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle präsentiert werden. Der größte Anteil der Forschungsliteratur befasst sich zwar mit der Rolle der Amygdala bei der Verarbeitung von (bedrohlichen) negativen Stimuli; allerdings spielt diese Struktur eine ebenso wichtige Rolle bei der Verarbeitung von positiven Reizen und Belohnungen. Die Amygdala ist zudem eine Schlüsselstruktur beim emotionalen Lernen. Bei der Furchtkonditionierung wird eine Assoziation zwischen einem ursprünglich neutralen Stimulus und einem aversiven Stimulus (z. B. bei einem elektrischen Schock) gelernt.”[32]

Und die Amygdala ist “ebenfalls Ursprungsort des Ekels, der uns ergreift, wenn wir faules Fleisch oder an unerwarteter Stelle Kot riechen. Doch die Mandelkerne sind genauso stark an unserem Empfinden für Freude und Glück beteiligt. »Das ist schön, genieß es« lautet ihre Ansage, wenn wir in einen heimeligen Raum treten oder einem sympathischen Menschen begegnen. Außerdem sind die Mandelkerne wichtig für unsere Fälligkeit, Lust zu empfinden, weil sie am Sexualtrieb beteiligt sind. … Wenn bei einem Menschen die Mandelkerne nicht richtig funktionieren, müsste er oder sie komplett angstfrei und ohne Ekelempfinden sein.”[33]

Gerhard Roth und Alica Ryba schreiben:

“Das unbewusste Entstehen von Emotionen im engeren Sinne ist vornehmlich Sache der Amygdala und des mesolimbischen Systems. … Sie nimmt bei Tieren und beim Menschen eine zentrale Rolle beim Entstehen von überwiegend negativen oder stark bewegenden Emotionen und beim emotionalen Lernen ein, weshalb sie als Zentrum der furcht- und angstgeleiteten Verhaltensbewertung angesehen wird. Aber auch positive und überraschende Ereignisse können die Amygdala aktivieren. Wenn sie verletzt wird oder erkrankt ist, kann es zum Fortfall der Furcht- oder Angstkomponente von Geschehnissen kommen. Menschen ohne Amygdala gehen daher offensichtlichen Gefahrensituationen nicht aus dem Weg, auch wenn sie diese rein verstandesmäßig als solche erkennen.

 

Die Amygdala besteht aus verschiedenen Teilen, nämlich aus der cortico-medialen Amygdala, die mit der Verarbeitung geruchlicher Informationen einschließlich sozial wirkender Gerüche (Pheromone) zu tun hat, der zentralen Amygdala, die bei Affekten und Stress eng mit dem Hypothalamus zusammenarbeitet, und dem großen Bereich der basolateralen Amygdala, die mit komplexer emotionaler Konditionierung zu tun hat.[34]

Für Sapolsky spielt die Amygdala außerdem eine logische Rolle bei sozialer und emotionaler Entscheidungsfindung. Zeigen kann man das beim Ultimatumspiel, einem Wirtschafts- und Strategiespiel für zwei Spieler. Hier “macht der erste einen Vorschlag zur Teilung einer Geldsumme, den der andere Spieler entweder akzeptieren oder ablehnen kann. Im letzteren Fall bekommt keiner etwas. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Ablehnung eines Vorschlags eine emotionale Entscheidung ist, ausgelöst durch den Ärger über ein schäbiges Angebot und den Wunsch, den anderen zu bestrafen.“[35]

“Die Amygdala empfängt Nachrichten über Schmerz, einen wichtigen Auslöser von Furcht und Aggression” und wird auch aktiviert, wenn Menschen an moralisch abstoßende Ereignisse denken, wie die Verletzung sozialer Normen.“[36]

Ist die Amygdala ausreichend erregt, kommuniziert sie direkt mit den subkortikalen, motorischen Reflexbahnen. Es gibt einen Zuwachs an Geschwindigkeit durch Umgehung des Cortex, im Gegenzug vermindert sich die Genauigkeit. Letztlich dient der Amygdala-Output in den meisten Fällen dazu, überall in Gehirn und Körper Alarm auszulösen.”[37]

“Deutlich zeigt sich die Trennung zwischen Furcht und Aggression bei gewalttätigen Psychopathen, die einen absoluten Gegenentwurf zur Furchtsamkeit darstellen – physiologisch und subjektiv sind sie weniger empfänglich für Schmerz; ihre Amygdalae reagieren in geringerem Maße auf typische furchterregende Reize und sind kleiner als normal. Das passt ins Bild der psychopathischen Gewalttätigkeit, die keine erregte Reaktion auf Provokation, sondern rein instrumental ist, das heißt, sie benutzt andere Menschen mit emotionsloser, reueloser und reptilienhafter Gleichgültigkeit als Mittel zum Zweck.

Wir sehen also, dass Furcht und Gewalttätigkeit nicht immer unauflöslich miteinander verbunden sind. Doch ein Zusammenhang ist wahrscheinlich, wenn die ausgelöste Aggression reaktiv und wutschäumend ist.”[38]

Weil in der Überschrift zu diesem Abschnitt von der Amygdala auch als Ort der Aggression die Rede war, sei hier ergänzt, dass auch die Ursachen von Aggression und Gewalt sehr vielfältig sind. Nach Steven Pinker gehört es zu den Symptomen des Mythos vom reinen Bösen, dass man Gewalt für einen animalischen Impuls hält. “Dies erkennt man an Wörtern wie tierisch, bestialisch, brutal, unmenschlich und wild, aber auch an Darstellungen des Teufels mit Hörnern und Schwanz. Gewalt kommt zwar im Tierreich sicher häufig vor, aber zu glauben, sie erwachse aus einem einzelnen Impuls, heißt die Welt durch die Augen des Opfers zu sehen.”[39] Pinker befasst sich in dem Buch “Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit” auch mit den neurobiologischen Voraussetzungen für gewalttätiges Verhalten.

 

Mesolimbische System: Belohnungssystem des Gehirns

Manche Autoren bezeichnen es als den Gegenspieler der Amygdala, zumindest was Furcht, Angst und Stress betrifft: Das mesolimbische System, “ein System aus Neuronen, die Dopamin als Botenstoff verwenden und das entscheidend an der Entstehung positiver Gefühle beteiligt ist.”[40]

Das mesolimbische System Belohnungs- und Motivationssystem, auch mesolimbisches und für das, was wir in bestimmten Situationen als Glück empfinden. “Wenn wir etwas Schönes erleben oder eine Herausforderung bewältigt haben, signalisiert das mesolimbische System: »Gut gemacht!«, und es wird das Glückshormon Dopamin aktiviert. Im Ergebnis fühlen wir uns stolz und glücklich und, was besonders wichtig ist: Wir sind motiviert zu neuen Anstrengungen, um diesen Moment des Glücks wiederholen zu können und erneut zu erleben, wie das Gehirn mit den Botenstoffen des Glücks geflutet wird.”[41]

Im mesolimbische System werden »Belohnungsstoffe«, “d.h. hirneigene Opioide und Cannabinoide, die im Hypothalamus oder in der Hypophyse entstehen, besonders wirksam und führen zu positiven Empfindungen bis hin zu Euphorie und Ekstase. Zum zweiten ist es das System, das positive Konsequenzen von Ereignissen oder unseres Handelns registriert. Es bildet die Grundlage von Motivation, indem es uns antreibt, das zu tun oder zu wiederholen, was schon zuvor zu einem positiven Zustand geführt hat. Dies geschieht über die Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, der eine wichtige Funktion im Bereich des Lernens und der Motivation hat.”[42]

Das mesolimbische System koppelt somit Glücksempfinden und Motivation und ist nach Auffassung von Christof Kessler für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation von größter Bedeutung. Denn darin “liegt der Ansporn zu geistigen und körperlichen Höchstleistungen und der Weiterentwicklung von Ideen. Es hat den Menschen weit über die Befriedigung seiner grundlegenden Bedürfnisse – Nahrungsaufnahme, Sicherheit, Fortpflanzung – hinaus immer kreativer werden lassen. Die Beherrschung des Feuers, die Entwicklung von Werkzeugen, die Ausbreitung über die Kontinente sind nur möglich gewesen, weil die Menschen sich davon etwas versprochen haben: das Erleben einer Belohnung, zum Beispiel in Form größerer Nahrungsressourcen oder besserer Lebensbedingungen.”[43]

Mit der Wirkung von Hormonen auf das menschliche Verhalten befassen sich in dieser Reihe

 

Hirnstamm: Produzent von Serotonin und Dopamin

Der Hirnstamm gilt als der älteste Teil des Gehirns. Die Unterschiede zwischen Mensch und Tier fallen vergleichsweise gering aus.[44]Im Hirnstamm befinden sich die Raphe-Kerne, in denen ein für unser Glücksempfinden extrem wichtiger Stoff hergestellt und über das gesamte Gehirn verteilt wird: Serotonin. “Dabei handelt es sich um eine spezielle Substanz, die für die Weiterleitung von elektrischen Impulsen zwischen Nervenzellen zuständig ist – auch Neurotransmitter[45] genannt – und eine ausgeglichene Gemütslage schafft sowie Angstzustände, Kummer und Sorgen dämpft.”[46]

Im oberen Teil des Hirnstamms befindet sich die schwarze Substanz (Substantia nigra), die für Beweglichkeit und Lebensfreude wichtig ist. Es handelt sich um die Hauptproduktionsstätte von Dopamin, eines weiteren wichtigen Überträgerstoffes zwischen den Hirnzellen. “Dopamin wird ausschließlich in der Substantia nigra gebildet. Deren Zellen haben über ihre Axone und Dendriten Kontakt mit sehr vielen anderen Hirnteilen, sodass das von ihnen produzierte Dopamin praktisch im ganzen Gehirn verteilt wird. In bestimmten Teilen unseres Gehirns, die sowohl für die Feinabstimmung von Bewegungen als auch für die Wahrnehmung von Emotionen zuständig sind, findet die Kommunikation zwischen den Nervenzellen durch den Überträgerstoff Dopamin statt. … Aber durch Dopamin wird nicht nur die körperliche Beweglichkeit verbessert. Es hat noch eine zweite, mindestens ebenso wichtige Funktion: Dopamin hält als Überträgersubstanz zwischen den Nervenzellen das Glücks- und Belohnungssystem unseres Gehirns in Schwung.”[47]

 

Thalamus: Tor zum Bewusstsein

Der Thalamus liegt im Zwischenhirn.[48] Er gilt als Wächter des Tores zum Bewusstsein und filtert und selektiert die Sinnesreize, die wichtig genug sind, um von uns bewusst wahrgenommen zu werden.[49]

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Abbildung: 3d.dasgehirn.info

 

“Sämtliche sensiblen Reize, die von den Nervenzellen unserer Sinnesorgane kommen, werden mit deren Axonen in Richtung Gehirn geleitet. Diese Nervenfortsätze sind ebenso lang wie die Axone, die in Gegenrichtung die motorischen Impulse führen – sie haben somit über einen Meter Länge. Im Thalamus angekommen, docken sie an die dortigen Zellen an, von denen die Informationen gefiltert und weitergeleitet werden, zum Beispiel zur Hirnrinde, wo eine bewusste Wahrnehmung und Abspeicherung stattfindet, aber auch zum limbischen System und zum Belohnungssystem, damit Freude und Glück entstehen können.”[50]

Hypothalamus: Überlebens-Kit auf engstem Raum

Der Hypothalamus im Zwischenhirn[51] gilt als Kontrollinstanz für so wichtige Funktionen wie Fortpflanzung, Ernährung, Temperaturregulation und Zeitmessung.[52]

“Wenn es Sie juckt und Sie sich kratzen, passiert das durch einen bewussten Vorgang. Sie nehmen das Jucken wahr und führen Ihre Hand an die besagte Stelle. Wenn jedoch Ihr Herz schneller schlägt, weil der Film, den Sie betrachten, gerade so aufregend ist oder der Magen nach einem üppigen Mahl mehr Säure produziert als gewöhnlich oder Sie in der Sauna beginnen zu schwitzen, dann sind dies keine bewussten Vorgänge, sondern Funktionen des vegetativen Nervensystems, welche unbewusst ablaufen und ohne unser Dazutun dafür sorgen, dass mit den Körperfunktionen alles in Ordnung geht.

Bei diesen Vorgängen unterstützt den Körper der Hypothalamus. Seine zentrale Aufgabe ist es, die »Homöostase« aufrechtzuerhalten: die Regulation von Körpertemperatur, Blutdruck und Blutzusammensetzung ebenso wie Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Außerdem werden hier Hormone gebildet, die den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren.”[53]

 

Hippocampus: Überführung neuer Eindrücke aus dem Kurz- in Langzeitgedächtnis

Die Hauptfunktion des Hippocampus ist “die Überführung neuer Eindrücke aus dem Kurz- in das Langzeitgedächtnis. Alles, was wir neu erleben, wird zunächst im Hippocampus und damit im limbischen System abgespeichert. Allerdings handelt es sich – ähnlich wie bei einem Computer – lediglich um einen Zwischenspeicher. Ob die neuen Eindrücke in den Langzeitspeicher übernommen werden, hängt von einer genialen Einrichtung unseres Gehirns ab: dem Papez-Kreis.”[54]

 

Nucleus accumbens: Förderung von Belohnungsreizen

Der Nucleus accumbens wird oft als “Motor zielgerichteten Verhaltens” bezeichnet.

“Wird er mit ausreichend Dopamin gespeist, dann energetisiert und bahnt er selbst gegen Widerstände Verhalten, das dazu dient, eine erwartete Belohnung zu erlangen.”[55]

“Die Wahrnehmung von Belohnungsreizen führt im Allgemeinen zu einer erhöhten Dopaminausschüttung im Nucleus accumbens. Das Dopaminsystem spricht nicht nur auf ungelernte Belohnungen wie Nahrung an, sondern auch auf neutrale Reize und Reizkomplexe, die in der Vergangenheit mit Belohnungsreizen assoziiert worden sind. Nach Depue und Collins (1999) erlaubt die Beteiligung des Frontalcortex am dopaminergen Belohnungssystem darüber hinaus, dass mentale Repräsentationen von belohnungsrelevanten Reizen eine aufsuchende Motivation anregen. Diese vielfältigen Verbindungen ermöglichen es, dass Motivation sowohl durch die Wahrnehmung als auch durch die Antizipation von Belohnungen angeregt wird. Die Dopaminkonzentration im Nucleus accumbens kann daher als ein direktes physiologisches Korrelat der Intensität des antizipierten positiven Affektwechsels angesehen werden. Je größer die erwartete Belohnung, desto mehr Dopamin wird im Nucleus accumbens umgesetzt.

Die Dopaminkonzentration im Nucleus accumbens ist entscheidend für die Umsetzung von Motivation in Handlung. Sie spielt aber weniger eine Rolle für konsumatorisches als für instrumentelles Verhalten, das das Individuum näher an den belohnenden Reiz bringt. Eine erhöhte Dopaminkonzentration im Nucleus accumbens erleichtert die Initiierung zielgerichteter motorischer Aktivität und reguliert deren Geschwindigkeit und Intensität. Salamone et al. (2003) weisen darauf hin, dass eine verminderte Dopaminkonzentration zielgerichtetes Verhalten vor allem dann unwahrscheinlicher macht, wenn das Verhalten anstrengend oder aufwendig ist, weil etwa Hindernisse zu überwinden sind.”[56]

Konrad Lehmann schreibt zum Belohnungssystem:

“Dort schütten die Nervenzellen aus dem ventralen Tegmentum den Neurotransmitter Dopamin aus. Und diese Ausschüttung dient als Verstärkungssignal. Sie bedeutet: Gut gemacht! Weiter so!

 

Wie jede positive Rückmeldung dient auch diese natürlich dem Lernen. Sie ist der Verstärker, anhand dessen Verhaltensweisen operant konditioniert werden können: Eine Verhaltensweise, die immer wieder belohnt wird, wird häufiger ausgeführt. Neuronal verlagert sich bei diesem Lernen die Belohnung vom Ergebnis der Handlung nach vorne, hin zu den Auslösern der belohnten Handlung. … Bereits die Erwartung, dass ein Verhalten zu einem positiven Ergebnis führen werde, aktiviert die Neuronen der VTA und wirkt damit belohnend.”[57]

Cingulum: Steuert Interesse und Motivation für Entscheidungen

Christof Kessler bezeichnet das Cingulum als Zentrale für Interesse und Motivation:

“Es gibt kurzentschlossene Menschen, die ein Geschäft betreten, sich umschauen, ein, zwei Dinge anprobieren und kaufen. Andere brauchen länger, sie zögern und probieren, gehen weg, kommen wieder und sind unentschlossen. Wo im Gehirn spielt sich dieser Entscheidungsprozess ab? Überwiegend im Gyrus cinguli (Cingulum), … die auch bei der Entstehung von Emotionen beteiligt ist. Wie ein Gürtel verbindet er die innen gelegenen Hirnteile des limbischen Systems miteinander. Das ist tatsächlich der Hauptplayer bei der Entscheidungsfindung. …[Die] mentale Vorwegnahme oder Erwartung eines zukünftigen Erlebens in einer zukünftigen Situation nennen die Psychologen Antizipation. Der Läufer trainiert hart in der Erwartung, eines Tages einen Marathon zu meistern. Ein anderer verzichtet wochenlang auf Schokolade und Pommes zum Steak, weil das Klassentreffen bevorsteht und er sportlich und gut in Schuss rüberkommen möchte. Der Verzicht in Erwartung einer Belohnung, die Vorfreude auf ein zukünftiges Ereignis, die Motivation, sich anzustrengen, damit sich ein Erfolgserlebnis einstellen kann – all dies sind Aufgaben und Funktionen des vorderen Anteils des Cingulums.[58]

(Präfrontale) Cortex: Ort der Kognition und Sachlichkeit

Die vorderste Region des frontalen Cortex ist der präfrontale Cortex (PFC). Er ist der evolutionär jüngste Bereich. Innerhalb des frontalen Cortex ist der PFC der »Entscheider«. … Und häufig muss der »Entscheider« zwischen einer stark kognitiv geprägten und einer stark emotional geprägten Lösung wählen. Sobald der PFC entschieden hat, schickt er entsprechende Befehle über seine Projektionen an die hinter ihm liegenden restlichen Areale des frontalen Cortex. Diese Neuronen kommunizieren dann mit dem »prämotorischen Cortex« unmittelbar dahinter, der die Signale an den »motorischen Cortex« weitergibt, von wo aus sie an unsere Muskeln gesandt werden. Daraus entwickelt sich eine Verhaltenssequenz.”[59]

Der im Frontallappen der Großhirnrinde verortete präfrontale Cortex[60] gilt als das Denkzentrum des Menschen. In dem vereinfachten Modell von Kahneman ist dies ein wesentlicher Bestandteil von “System 2”. Nach Kahneman lenkt das “System 2” die “Aufmerksamkeit auf die anstrengenden mentalen Aktivitäten, die auf sie angewiesen sind, darunter auch komplexe Berechnungen. Die Operationen von System 2 gehen oftmals mit dem subjektiven Erleben von Handlungsmacht, Entscheidungsfreiheit und Konzentration einher.”[61]

“Hier laufen sensorische Informationen zusammen, werden entsprechende Reaktionen entworfen und Emotionen reguliert. Der PFC gilt als Sitz der exekutiven Funktionen (die das eigene Verhalten unter Berücksichtigung der Bedingungen der Umwelt steuern) und des Arbeitsgedächtnisses. Auch spielt er bei der Bewertung des Schmerzreizes eine entscheidende Rolle.”[62]

Cortex und limbisches System sind durch eine Vielzahl hin- und herlaufender axonaler Projektionen miteinander verbunden. Frontaler Cortex und limbische System “stimmen sich ab” oder “sie streiten und arbeiten gegeneinander.”[63] Es ist dabei wichtig, zu verstehen, dass Areale des Cortex niemals losgelöst und allein für sich aktiv werden, “sondern in komplexer Weise mit anderen Arealen und anderen Teilen des Gehirns verdrahtet sind.” Karl Zilles empfiehlt daher nicht von einzelnen Zentren zu sprechen, sondern von Knoten in einem komplexen neuronalen Netz.[64]

Die dritte oder obere limbische Ebene ist die der bewussten, überwiegend sozial vermittelten Emotionen. Sie umfasst limbische Anteile der Großhirnrinde, und hat zügelnde, impulshemmende Wirkung auf die starken Affekte der unteren limbischen Ebene ebenso wie auf die egoistisch-infantilen Antriebe aus den Zentren der mittleren Ebene. “Dies geschieht auf der Grundlage individuell erworbener, sozial vermittelter Erfahrung, also der Erziehung. Auf dieser Ebene bildet sich unser bewusstes Selbst aus, ebenso die sozialen Anteile unseres Fühlens und Denkens, und zugleich formen sich hier Aspekte von Moral und Ethik, die Sigmund Freud als Über-Ich bezeichnete.”[65]

Robert Sapolsky bezeichnet den frontalen Cortex als “das strahlende, logische, analytische Kronjuwel”. Der größte Teil der sensorischen Information fließt dorthin, um entschlüsselt zu werden. Der Cortex befiehlt den Muskeln, sich zu bewegen, er versteht und produziert Sprache, speichert Erinnerungen, beherbergt räumliche und mathematische Fertigkeiten, trifft exekutive Entscheidungen, sorgt für Belohnungsaufschub, langfristige Planung, Emotionsregulation und Impulskontrolle.[66]

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Abbildung: 3d.dasgehirn.info

Den “drei limbischen Ebenen steht als weitere Ebene die kognitiv-sprachliche Ebene gegenüber, die in der Großhirnrinde im engeren Sinne, dem sechsschichtigen Neocortex, angesiedelt ist. Diese Ebene umfasst exekutive, d.h. mit der Handlungsplanung befasste Areale, insbesondere den dorsolateralen präfrontalen Cortex (dlPFC), sowie das für Grammatik und Syntax zuständige Broca-Sprachareal. Diese Ebene ist diejenige des rationalen Ich, des Verstandes und der Intelligenz. Diese Instanzen sind am Erfassen der »realen Gegebenheiten« beteiligt sowie am Problemlosen und an der zweckrationalen Handlungsplanung. Auch geht es hier um die Darstellung und Rechtfertigung des bewussten Ich vor sich selbst und vor den Anderen und damit um das Bild einer Person von sich selbst.

Von großer Bedeutung ist die Tatsache, dass die kognitiv-sprachliche Ebene nur wenige direkte Verbindungen zu den genannten limbischen Zentren …, der Amygdala und des Nucleus accumbens hat, die sie umgekehrt stark kontrollieren. Das obere Stirnhirn als Sitz von Intelligenz und Verstand hat entsprechend nur geringen Einfluss auf das untere Stirnhirn als Instanz für moralisch-ethische Kontrolle, Risikobewertung und Gefühlskontrolle, während der umgekehrte Einfluss massiv sein kann. Es ist danach die obere limbische Ebene mit dem OFC und vmPFC, die einen direkten Zugriff auf Amygdala und Hypothalamus besitzt, welche ihrerseits verhaltensrelevante Zentren im Hirnstamm und Rückenmark steuern.”[67]

“Dies erklärt, warum vernünftige Ratschläge und Einsichten allein nicht in der Lage sind, Menschen nachhaltig zu beeinflussen, während unsere Emotionen, besonders auch in Form von Stress, Furcht und Schmerz, starken Einfluss auf unser Denken und Handeln haben können.”[68]

“Der kognitiv ausgerichtete dorsolaterale präfrontale Cortex soll Entwürfe zu möglichem Handeln liefern sowie … Alternativen und ihre jeweiligen Konsequenzen und Risiken aufzeigen, aber ohne eine Tendenz zu sofortigem Handeln hervorzubringen. Die Entscheidung darüber, was tatsächlich getan wird, fallt dann in den corticalen und subcorticalen limbischen Arealen. Insofern ist der dorsolaterale präfrontale Cortex ein intelligenter, aber neutraler Berater, der uns sagt: Wenn du das und das tun willst, dann wird das die und die Folgen haben – willst du diese Folgen? Entscheiden müssen wir, nicht der Berater.”[69]

Der orbitofrontale Cortex (OFC), eine Region direkt über den Augen, spielt eine wichtige Rolle beim Lernen des emotionellen und motivationellen Werts eines Stimulus. “Im Zusammenspiel mit der Amygdala lernt und repräsentiert der OFC Assoziationen zwischen sekundären und primären Verstärkern und kann dabei sehr flexibel auf Veränderungen der Belohnungszusammenhänge reagieren. Laut der Theorie der somatischen Marker von Antonio Damasio (1998) integriert der OFC körperliche Signale von emotionalen Handlungskonsequenzen und benutzt diese Information während der Entscheidungsfindung”[70] Der frontale Cortex führt außerdem Gedankene3xperimente durch und fragt, wie man sich fühlt, wenn e3in bestimmtes Ereignis eintreten würde und die die Antwort im Kopf, wenn die Entscheidung getroffen wird. Liegt hier eine Beschädigung vor, “so dass der präfrontale Cortex keinen limbischen Input mehr erhält, beseitigt man die Bauchgefühle und erschwert den Entscheidungsprozess.“[71]

Weil der präfrontale Cortex immer wieder immer wieder im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit, Nachdenken, Entscheidung und Planung genannt wird und als Sitz der Persönlichkeit gilt[72], könnte man hier am ehesten die Hirnbestandteile verorten, die für rationales Verhalten im Sinne des Homo Oeconomicus zuständig sein könnten. Sapolsky betont aber auch die zentrale Bedeutung des frontalen Cortex für das Sozialverhalten [73]. Bei Menschen gilt, je größer das soziale Netz einer Person (gemessen an der Zahl seiner SMS-Kontakte), desto größer eine bestimmte PFC-Unterregion. Es ist aber nicht klar, ob die Größe der Hirnregion Sozialität verursacht oder umgekehrt.[74] Eine Schädigung des frontalen Cortex führt häufig zu sozialer unangepassten und enthemmten Verhalten, wie Stehlen, Aggressivität, Hypersexualität oder Spielsucht[75].

Damit ist nicht klar, ob es so eine Art “Homo Oeconomicus-Kern” im Hirn überhaupt gibt. Möglicherweise verhalten sich Menschen nur deswegen ökonomisch rational, weil sie ihre Zugehörigkeit zu ihren sozialen Bezugsgruppen sichern wollen. Diese interessante Frage werde ich an anderer Stelle aufnehmen.

 

Der präfrontale Cortex in der Jugend: Raum für Risiko

Stammesgeschichtlich, also in der Evolution, ist dies die jüngste Hirnregion, die ihr ganzes Vermögen erst mit der Entwicklung der Primaten entfaltet hat. Ein unverhältnismäßig hoher Prozentsatz der speziellen Primatengene ist dem frontalen Cortex zugeordnet.[76] Und nicht nur in der Evolution bis hin zum heutigen Menschen hat der präfrontale Cortex viel Zeit benötigt, auch bei Reifung der heutigen Menschen dauert die Entwicklung des präfrontalen Cortex etwa bis zum 25. Lebensjahr.[77] Die späte Ausbildung des präfrontalen Cortex hat erhebliche Konsequenzen, wie Robert Sapolsky eindrucksvoll herausgearbeitet hat.

Wenn zum Zeitpunkt des Erwachsenwerden (das ist die Phase der Adoleszenz) das limbische, das autonome und das endokrine System bereits auf Hochtouren arbeiten, während der frontale Cortex noch reift, dann lässt sich damit erklären, warum Jugendliche “so frustrierend großartig, töricht, impulsiv, mitreißend, destruktiv, selbstzerstörerisch, selbstlos, selbstsüchtig, unmöglich und weltverändernd sind.

“Adoleszenz und frühes Erwachsenenalter sind die Lebensabschnitte in denen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dass man tötet, getötet wird, sein Zuhause für immer verlässt, eine Kunstform erfindet, mitwirkt am Sturz eines Diktators, ein Dorf »ethnisch säubert«, sich um Bedürftige kümmert, drogenabhängig wird, außerhalb seiner Gruppe heiratet, die Physik verwandelt, einen scheußlichen Modegeschmack entwickelt, sich bei Freizeitaktivitäten das Genick bricht, sein Leben Gott widmet, eine alte Dame beraubt oder die Überzeugung gewinnt, die ganze Geschichte habe darauf hingearbeitet, diesen Moment zum bedeutendsten, gefährlichsten und verheißungsvollsten zu machen, der von einem verlangt, sich zu engagieren und etwas zu verändern. Mit anderen Worten, es ist der Lebensabschnitt, in dem wir wie in keinem anderen Risiken eingehen, neue Herausforderungen suchen und uns Gleichaltrigen anschließen. Und all das nur, weil unser frontaler Cortex noch nicht ausgereift ist.”[78]

Sapolsky führt Experimente an, aus den wir wissen, “dass Jugendliche bei riskanten Entscheidungen den präfrontalen Cortex seltener als Erwachsene aktivieren; je weniger Aktivität, desto unzulänglicher die Risikoeinschätzung.”[79]

“Jugendliche gehen also häufiger Risiken ein und sind in puncto Risikoeinschätzung grottenschlecht. Aber es geht nicht nur darum, dass Teenager eher bereit sind, Risiken in Kauf zu nehmen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist der Wunsch, riskante Dinge zu tun, nicht gleichermaßen ausgeprägt‘ und wenn Erwachsene auf manche Risiken verzichten, liegt es nicht nur an ihrer frontokortikalen Reife, sondern auch an einem altersspezifischen Unterschied in Hinblick auf die Erlebnisse, die gesucht werden – Jugendliche reizt der Bungee-Jump, Erwachsene reizt es, bei ihrer salzarmen Diät zu schummeln. Ein charakteristisches Merkmal der Adoleszenz ist nicht nur größere Risikobereitschaft, sondern auch das ausgeprägtere Novelty Seeking, die Suche nach neuen Erfahrungen. Die Sucht nach Neuem ist ein beherrschendes Element der Adoleszenz; sie ist die Zeit, in der sich unser Geschmack in Sachen Musik, Essen und Mode festigt; danach nimmt die Offenheit für Neues ab.”[80]

 

Ich finde gerade diese Erklärung über die späte Reifung des präfrontalen Cortex, also des Vernunftzentrums hoch interessant. Damit erhalten wir eine Erklärung, warum viele erfolgreiche Gründer insbesondere in dieser Zeit angefangen haben. Sie haben einfach die Risiken unterschätzt und sich vom Leichtsinn und den Emotionen des limbischen Systems treiben lassen. Möglicherweise hätten Mark Zuckerberg (gründete Facebook mit 20 Jahren), Steve Jobs (Apple mit 21), Elon Musk (Zip2 mit 24) oder Bill Gates (Microsoft mit 20) nicht gestartet, wenn ihr Vernunftzentrum bereits voll hochgefahren wäre[81]. Dazu kommt, dass Jugendliche größer als erwartet ausgefallene Belohnungen positiver als Erwachsene und Belohnungen. Bei Ihnen löst dies übertriebene dopaminerge Signale aus. “Der unreife frontale Cortex hat keine Chance, gegen ein solches Dopaminsystem anzukommen.”[82]

Ein Exkurs, der nicht zu Ende ist

Dieser Exkurs ist nun doch wesentlich länger geworden als ursprünglich erwartet und konnte dennoch nur wenige Punkte anreißen. Auch bleibt dieser Exkurs insoweit unvollständig, weil nicht nur die Funktionen von Hirnregionen wichtig sind, sondern auch hormonelle Reaktionen, (Epi-)Genetik und Erlebnisse große Einflüsse auf unser Verhalten haben. Ich bin darauf bereits an anderen Stellen in dieser Reihe bereits eingegangen.

Mit diesen Grundlagen ist aber die Tür weit für unsere neurobiologischen Motivationssysteme geöffnet, mit denen ich mich im nächsten Beitrag befassen möchte.

 


[1] Susanne Rabenstein, Individualpsychologie und Neurowissenschaften: Zur neurobiologischen Fundierung der Theorien Alfred Adlers , 2017, S. 28.

[2] Joachim Bauer erläutert das tiefgehend am Beispiel des Aggressionstriebs. Vgl. Joachim Bauer, Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt, 2013.

[3] Vgl. Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 13.

[4] Joachim Bauer, Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt, 2013, S. 29.

[5] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 13 f.

[6] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 33.

[7] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 35.

[8] Der Wissensspeicher muss zwangsläufig unvollständig bleiben. Vollständige Darstellungen mit den entsprechenden empirischen Nachweisen und der Diskussion der Forschungsmethoden würden den Umfang dieser Arbeit vervielfachen und den Fokus aufweichen. Wer nach einem vertieften Einstieg sucht, dem empfehle ich, sich nicht auf meine Ausführungen zu verlassen, sondern die Literatur am Ende des zehnten Teils (Einstieg in eine neurobiologische Fundierung) als Grundlage zu verwenden. Daneben sei auf die in diesem Beitrag zitierte Literatur verwiesen. Die Autoren bemühen sich in der Regel, die Erkenntnisse durch entsprechende Studien bzw. die Hinweise auf solche Studien zu belegen.

[9] Edward O. Wilson, Die Hälfte der Erde, Kindle Edition 2016, Pos. 2078.

[10] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3454.

[11] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 1981.

[12] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 1981 f.

[13] Siehe zu Nervenzellen auch Teil 10 dieser Reihe, Einstieg in eine neurobiologische Fundierung (aktualisierte Fassung).

[14] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 1981 f.

[15] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 10960.

[16] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 10960.

[17] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2578 und Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 623.

[18] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2618.

[19] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3467.

[20] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 38.

[21] Eine ähnliche aber etwas ausführlichere Darstellung der Medianansicht des menschlichen Gehirn mit den wichtigsten limbischen Zentren ist mit Erläuterungen zu finden bei: Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2578.

[22] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 12371.

[23] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 41.

[24] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2620.

[25] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3511.

[26] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3511.

[27] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 864.

[28] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 10960.

[29] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 45 und S. 49.

[30] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 741.

[31] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3511.

[32] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 10973.

[33] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 759 f.

[34] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2683.

[35] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 55 f.

[36] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 59 f.

[37] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 61.

[38] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 63.

[39] Steven Pinker, Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit, 2011, Pos.13466

[40] o.V., Glossar, Mesolimbische System, in: dasgehirn.info, ohne Datum.

[41] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 192.

[42] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 2683.

[43] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 192.

[44] Ulrich Pontes, Der Hirnstamm, in: dasgehirn.info v. 26.07.2011.

[45] Neurotransmitter bestimmen maßgeblich die Kommunikation der Nervenzellen im Gehirn untereinander. Ausführlich dazu: Ulrich Pontes, Neurotransmitter – Botenmoleküle im Gehirn, in: dasgehirn.info v. 2.2.2018.

[46] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 968.

[47] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 999 ff.

[48] Vgl. Helmut Wicht, Der Thalamus Dorsalis, Webseite dasgehirn.info, veröffentlicht 23.08.2011.

[49] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017.

[50] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017.

[51] Hypo ist griechisch und bedeutet »unter«. Lateinisch, griechisch. Beim Hypothalamus [handelt es sich] um einen kleinen zipfelförmigen Ausläufer von Nervengewebe zwischen den beiden eiförmigen Gebilden des Thalamus. Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 929.

[52] Helmut Wicht, Der Hypothalamus, Webseite dasgehirn.info, veröffentlicht 23.08.2011.

[53] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 929 f.

[54] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 643.

[55] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 12411.

[56] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 12396.

[57] Konrad Lehmann, Neues vom Gehirn, 2017, Kindle Edition, Pos. 58 ff.

[58] Christof Kessler, Glücksgefühle: Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung, Kindle Edition 2017, Pos. 793 f.

[59] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 66.

[60] Der äußerste Teil des Gehirns, geschützt vom Schädelknochen und der darunterliegenden Hirnhaut, wird als Cortex cerebri bzw. als Großhirnrinde bezeichnet, bestehend aus stammesgeschichtlich alten Bestandteilen (Palaeocortex) und etwa 90 Prozent neueren Arealen (Neocortex). Karl Zilles, Der Cortex, in: dasGehirn.info v. 3.9.2011.

[61] Daniel Kahneman, Schnelles Denken, langsames Denken, Kindle Edition 2012, S. 32.

[62] o. V. in: 3d.dasgehirn.info, Präfrontaler Cortex, Definition

[63] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 43 f.

[64] Karl Zilles, Der Cortex, in: dasGehirn.info v. 3.9.2011.

[65] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3511.

[66] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 41 f., S. 64.

[67] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3578.

[68] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3578.

[69] Gerhard Roth, Alica Ryba, Coaching, Beratung und Gehirn, 2016, Kindle Edition, Pos. 3578.

[70] Jochen Müsseler, Martina Rieger, Allgemeine Psychologie, Kindle Edition 2016, Pos. 11008.

[71] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 78.

[72] Vgl. Arvid Leyh, Der Frontallappen, dasGehirn.info v. 8.9.2011.

[73] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 71 ff.

[74] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 72.

[75] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 74 f. Achtung, das sind keine monokausalen Erklärungen. Man kann also nicht von einem unter Spielsucht leidenden Menschen davon ausgehen, dass sein frontaler Cortex geschädigt ist.

[76] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 64 f.

[77] Vgl. Arvid Leyh, Der Frontallappen, dasGehirn.info v. 8.9.2011. Ausführlich dazu Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 205 ff.

[78] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 206.

[79] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 214.

[80] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 215.

[81] Achtung: Natürlich erklären Alter und Risikobereitschaft nicht allein den Erfolg. Diesen Vorzeigeunternehmen stehen vermutlich Hundertausende (wenn nicht sogar Millionen) junger Menschen gegenüber, die mit ihrer Idee gescheitert sind.

[82] Robert Sapolsky: „Gewalt und Mitgefühl“, Regensburg 2017, S. 218.

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