Debatte um deutsches Importdefizit (= Exportüberschuss) mit falschen Prioritäten?

by Dirk Elsner on 25. November 2013

Vorletzte Woche hatte ich hier ein paar Gedanken zu der Diskussion um das deutsche Importdefizit (aka Exportüberschuss) aufgeschrieben, weil sich alle paar Monate die Diskussionen über die hohen deutschen Leistungsbilanzüberschüsse wiederholen und nach ein paar Tagen wieder einschlafen. Meist wird dabei auf die Exportstärke (und spiegelbildlich die deutsche Importschwäche) geschaut (siehe auch “Die Crux mit dem deutschen Leistungsbilanzüberschuss”).

Beiträge im Blick Log zur Leistungsbilanzdefizitdebatte

Ich kann die Kritik an den deutschen Überschüssen verstehen und schüttele sogar mit Paul Krugman den Kopf darüber, wie Deutschland mit der Kritik aus den USA (siehe dazu „Report to Congress on International Economic and Exchange Rate Policies“) und der EU umgeht. “Die Kritik ist nicht nachvollziehbar“, teilte laut Spiegel Online das Bundeswirtschaftsministerium mit. “Die Handelsüberschüsse Deutschlands seien Ausdruck der starken Wettbewerbsfähigkeit.”

Die Kritiker der deutschen Positionen übersehen aber meines Erachtens drei entscheidende Dinge:

  1. Die hohen Exportüberschüsse entstehen nicht durch einseitiges Tun von Akteuren in Deutschland.
  2. Einige der vorgeschlagenen/geforderten Maßnahmen sind entweder politisch oder praktisch nicht so einfach umsetzbar, wie sie gefordert werden und
  3. bei einigen Maßnahmen fragt man sich, ob sie wirklich so wirken, wie sich dass die Ökonomietherapeuten vorstellen

Ein genereller Denkfehler vieler Kritiker – gern zitiert werden Nobelpreisträger, Chefökonomen internationaler Institutionen und bekannte Kolumnisten – liegt aber darin, wie Winand von Petersdorff im FAZit-Blog schrieb darin, dass Handelsüberschüsse als Ergebnis staatlicher Steuerung sehen, die vor allem über die Binnennachfrage beeinflussen werden könnte. Die Kritiker übersehen außerem, dass die Sparneigung der Deutschen aus individueller Sicht rational ist, wie der FAZit-Blog heraus arbeitet:

“[Der] deutsche Sparer geben sich der Hoffnung hin, durch aktuellen Konsumverzicht den späteren Konsum bezahlen zu können. Tatsächlich mögen sich gerade die deutschen Babyboomer denken, die schließlich von 2020 an in Rente gehen, dass Sparen als Konsumverzicht in Form privater Vorsorge dringend nötig ist, weil die Zahl der dann aktiven Werktätigen, die die gesetzliche Rente zu schultern haben, dramatisch schrumpft. Dieses Problem trifft Deutschland wegen seiner demographischen Struktur stärker als viele andere Länder. Damit ist die Sparentscheidung aber nicht, wie die Kritiker gerne verbreiten, dem deutschen Nationalcharakteristikum Geiz zu verdanken, sondern Folge ziemlich vernünftiger Überlegungen.”

Die EU will, dass Deutschland weniger Waren ins Ausland verkauft. Das für sich allein genommen halte ich für eine blödsinnige Forderung, weil vollkommen offen ist, wie das durchgeführt werden soll. Zugegeben, das was Olli Rehn fordert ist etwas differenzierter gewesen. In der Summe fordert Rehn aber staatliche Eingriffe, etwa zur Förderung der Binnennachfrage oder Investitionen in die Infrastruktur. Ich habe keine Fantasie, wie allein solche Maßnahmen (zunächst gibt es ohnehin noch eine genaue Untersuchung) die Defizite reduzieren sollen. Krugman und andere Ökonomen schwenken an dieser Stelle meist von der theoriefreien Buchhaltungslogik der Zahlungsbilanz in irgendwelche theoretischen Modelle, wie solche Maßnahmen wirken. Ich halte das für Spekulation.

Krugman unterstellt Deutschland zwar nicht Böswilligkeit. “Deutschland aber nahm keinerlei Korrekturen vor,” kritisiert er, als sei es das Normalste der Welt staatlich in den privaten Leistungsverkehr einzugreifen. Gleichwohl hat er Recht, wenn das Problem weiter besteht. Aber diese richtige Diagnose erhöht nicht die Kompetenz für die Therapie.

Für richtig halte ich zwar seine Position, dass der Euro große Vorteile für deutsche Exporteure hat, die ihre Waren in einem (relativ müsste man sagen) “schwachen Euro” in Rechnung stellen können statt in einer andernfalls sicherlich enorm aufgewerteten deutschen Mark. Gleichwohl ist mir seine Position zu einfach, wenn er fordert:

“Um einen europäischen Wirtschaftseinbruch zu verhindern, hätte es mehr ausgeben müssen, während seine Nachbarn gezwungenermaßen weniger ausgaben, und das hat Deutschland nicht getan.

Noch einmal, mir ist das nicht deswegen zu einfach, weil es falsch ist, sondern weil es nicht per Verordnung umsetzbar ist. Wer sagt denn, dass die Bürger Produkte im Ausland kaufen, wenn sie mehr Geld in der Tasche haben? Vielleicht legen sie das Geld auch einfach nur im Ausland an, womit sie letztlich den Exportüberschuss weiter finanzieren.

Ich kann außerdem nichts mit dem Vorwurf anfangen, dass es “Deutschlands Schuld” sei, weil wir die gleiche Währung wie unsere Nachbarn haben. Diese Art des Argumentierens erschwert sachliche Debatten, denn der Euro und die für seine Einführung notwendigen Verträge zwischen den Euro-Ländern sind nun einmal Fakt und lassen sich aus vielerlei Gründen nicht einfach zurück drehen.

Dennoch darf man zu den Nachteilen des Euro das festhalten, was Acemaxx Analytics zu den deutschen Überschüssen schreibt:

Normalerweise wäre das vielleicht kein grosses Ärgernis. Denn Deutschlands Überschüsse würden seine Währung aufwerten lassen, was den Überschuss verringern würde. Gleichzeitig könnte der Nachfrageausfall aus dem Ausland durch höhere Nachfrage im Inland ausgeglichen werden. Das findet aber nicht statt. Warum? Weil Deutschland keine eigene Währung zum Abwerten Aufwerten hat, sondern es hat die Gemeinschaftswährung, die es mit seinen Nachbarn in der EWU teilt.”

Aus der Buchhaltungslogik der Zahlungsbilanz kann man genau ablesen, was passieren muss, damit die Leistungsbilanzüberschüsse reduziert werden. Deutschland als gesamte Volkswirtschaft muss deutlich mehr Waren und Dienstleistungen aus dem Ausland nachfragen, wenn es weiter so viel exportiert.

Wir sollten allein aus folgenden Gründen ein essentielles Interesse daran haben, das Importdefizit deutlich zu reduzieren:

  1. Bleiben auf Dauer die Überschüsse in der Leistungsbilanz bzw. insbesondere der Handelsbilanz, dann kommt irgendwann zwangsläufig der Zeitpunkt, dass “das Ausland” Teile seiner Schulden gegenüber Deutschland nicht mehr wird bezahlen können. Wir übersehen nämlich, dass wir bei aller Exportstärke uns in eine Position eines immer schwächer werdenden Gläubiger hinein manöverieren (siehe dazu “Europäische Schuldenkrise und Deutschlands schwache Position als starker Gläubiger”).
  2. In Deutschland hat offenbar die Investionsneigung abgenommen (ich schaue mir das in Ruhe in einem späteren Beitrag an, siehe bis dahin Statement des Instituts der deutschen Wirtschaft). An den Zinsen oder einer Zurückhaltung der Banken bei Kreditvergabe kann es in Deutschland nicht liegen. Aber vielleicht sonnen sich zu viele Unternehmen in den währungsbedingten Wettbewerbsvorteilen der letzten Jahre.

Die sehr hohen Auslandsguthaben (aka Schulden ausländischer Unternehmen und Staaten bei deutschen Gläubigern) haben uns bereits in den letzten Jahre Kopfschmerzen bereitet. Wenn die Investitionsneigung tatsächlich zu niedrig ist oder gar weiter zurückgeht, dann wird uns das in ein paar Jahren alle treffen.

Im Prinzip müsste Deutschland für ein paar Jahre wieder ein Defizitland werden. Diese Zeiten gab es einmal. Daran erinnert Acemaxx Analytics und verweist auf die 1990er Jahre. Aber selbst wenn Deutschland gar nichts tut. die oben genannten Punkte 1. und 2. werden irgendwann zu einer Umkehr führen. Freilich wird uns diese Form der Umkehrung nicht schmecken. Siehe dazu auch

Debatte über die Lösungsvorschläge zur Schuldenkrise (1): Prinzip Hoffnung

Debatte über die Lösungsvorschläge zur Schuldenkrise (2): Transfers und ökonomisches Chaos


Weitere Beiträge zur Debatte über das Importdefizit:

Wirtschaftswurm: Der Exportüberschüsse ist tatsächlich schädlich – vor allem für Deutschland selbst

● DIW: Die große Schwäche Deutschlands sind die fehlenden Investitionen in: Wochenbericht 26/2013, S. 18

● Mark Schieritz im Herdentrieb: Die Euro-Zone wird zum Exportmonster (5.11.13)

● Hans Bentzien im WSJ Deutschland: Gegen deutschen Exportüberschuss hilft kein Zwang (12.11.13)

● Holger Görg vom IfW: Niemand ist gezwungen, deutsche Produkte zu kaufen (21.11.13)

● FAZ: Exportüberschuss der Währungsunion verdoppelt sich (18.11.13)

● Welt: Deutschland verspielt das Wachstum von morgen (17.11.13)

● Welt: Fast keiner möchte mehr in Deutschland investieren (26.6.13)

Beate November 25, 2013 um 21:58 Uhr

Ich verstehe nicht wie die grandiose Wettbewerbsfähigkeit die Nachfrage der Deutschen nach Gütern und Dienstleistungen erwürgt hat.

Die Inlandsnachfrage steigt/stieg nicht im selben Verhältnis wie die Zunahme der Produktivität.

Aber warum blieb die Inlandsnachfrage zurück?

Selbst 2003, als die Propagandamaschine Deutschland zum kranken Mann Europas medial inszenierte, war die Handelsbilanz positiv.

Sind die Gründe Angst, Angst, Angst, … oder ?????

Ich finde den Begriff Importdefizit sehr undeutlich.

Deutschland hat ein riesiges Nachfragedefizit.

Der Theorie nach, sollte gar kein Nachfragedefizit möglich sein, da das Angebot gleich immer genügend Nachfrage schafft.

Zusätzliche Staatsausgaben wie auch immer finanziert senken also sehr wohl das Nachfragedezit.

Die Lohnpolitik, Mindestlohn (Anpassung per Gesetz oder Kommission, …) ist entscheidend für die bestmögliche Wirkung des fiskalischen Impulses.

Wir sollten nicht mehr von Importdefizit sprechen sondern besser von einem riesigen Nachfragedefizit.

Was aber unerwünscht zu sein scheint.

Weil dann auch über Lohnspreizung , etc gesprochen werden müßte.

Tim November 28, 2013 um 13:30 Uhr

Deutschland hat ein riesiges Nachfragedefizit.

Wird oft und gern behauptet, entspricht aber nicht der empirischen Realität. Die deutsche Konsumquote liegt ziemlich genau im europäischen Durchschnitt. Deutlich darüber liegen lediglich Haudrauf-Volkswirtschaften wie die USA oder UK.

Es gibt kein deutsche Nachfragedefizit. Es gibt lediglich ein Investitionsdefizit in Deutschland – und das allerdings schon seit Jahrzehnten.

mister-ede November 25, 2013 um 18:46 Uhr

1. Kapitaldeckung mit dem demographischen Wandel zu begründen, halte ich für fragwürdig. Wenn man in Deutschland den demographischen Wandel erkennt, dann nicht daran, dass die Jobs wegfallen, sondern daran, dass diese mit ausländischen Fachkräften besetzt werden. Mittlerweile habe ich große Zweifel ob die Story vom demographischen Wandel nicht etwa das moderne Waldsterben ist.
2. Die Kritiker sehen natürlich, dass nicht nur Deutschland sich unausgeglichen entwickelt, sondern auch das Ausland. Es wurden ja nicht nur die Exportüberschüsse (Importdefizite) sondern umgekehrt auch die großen Exportdefizite mancher Länder kritisiert.
3. Die Lohnnebenkosten müssten umgestaltet werden, so wie ich das vorgeschlagen habe, damit geringe Einkommen entlastet werden. Auch so hebt man die Binnennachfrage. Den Rest hatte ich ja hier schon mal angefügt.
4. Im Eurosystem muss die Marktverzerrung durch das „einheitliche Zinsniveau“ ausgeglichen werden. Auch daher sind Steuerungen und Anpassungen notwendig.
5. Herr Elsner, ein paar kurze Fragen:
a) Was sind „Externalitäten“ in einer Marktwirtschaft?
b) Bildet innerhalb einer Marktwirtschaft der Preis auch negative Externalitäten ab?
c) Welche Schlussfolgerung ziehen Sie daraus für eine soziale Marktwirtschaft?

Dirk Elsner November 26, 2013 um 07:47 Uhr

@mister-ede
Den Begriff Externalität habe ich zwar oben nicht verwendet in dem Text, aber ich mag ihn gern.
a) Ich verstehe darunter externe Effekte, die etwa bei der Produktion von Leistungen entstehen. Negative externe Effekte belasten einen Dritten etwa mit Produktionskosten, ohne dass der eigentliche Verursacher dafür die Kosten trägt. Lehrbuchbeispiele sind die Kosten für die Luft- oder Gewässerverschmutzung, für die etwa ein Chemieproduzent nicht zahlt.

b) Gibt es keine Regelungen, dann bilden die Preise nicht die negativen Externalitäten ab. Im Chemiebeispiel wäre also die Produktion zu günstig, weil der Produzent keine Vorkehrungen trifft, um die Gewässerverschmutzung zu vermeiden.

c) Externalität gehören damit für mich zu den wichtigsten Begründungen für die Rechtfertigung staatlicher Eingriffe. Ziel einer guten Wirtschaftspolitik sollte es sein, externe Effekte zu verhindern bzw. sie den Verursachern zuzuordnen (man spricht dann auch von Internalisierung externer Effekte).

Ein ganz praktisches Beispiel für den Versuch, externe Effekte zu internalisieren ist der Handel mit Verschmutzungsrechten (Emissionszertifikaten). Siehe dazu z.B.
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_wirtschaftswissenschaften/bwl/ee2/lehrstuhlseiten/ordner_lehre/ordner_ss_04/ordner_energiewirtschaft_1_ss_04/ew1_vl_3-6_emissionshandel.pdf

mister-ede November 26, 2013 um 20:59 Uhr

@Dirk Elsner
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich stimme Ihnen voll zu. Worauf ich mit den Fragen hinaus will, ist zu sagen, dass die Marktwirtschaft einen Rahmen braucht, weil die Marktwirtschaft von sich aus nicht alle Probleme lösen kann – also nicht „vollkommen“ ist. Die Externalitäten sind ein Beispiel, wo staatliche Eingriffe nötig sind. Da sind wir uns absolut einig.

Auch der Zins ist ein Preis, da werden Sie mir sicherlich zustimmen. Ähnlich wie z.B. bei Gütern die Umweltverschmutzung in den Preis hineingerechnet werden sollten, scheint es mir nun angebracht auch die Externalitäten des „Euro“ in den Zins einzupreisen. Mit der Euro-Zone wurde ein großer Kapitalmarkt geschaffen, der Anlegern (z.B. aus Fernost) und Kreditnehmern (europäische Staaten, Banken und Unternehmen) ein hervorragendes Marktumfeld bietet. Durch einen Finanztransaktionssteuer könnte man dies ein wenig einpreisen. Auch Zinsaufschläge für besonders gut bewertete Banken erscheinen mir sinnvoll, da gerade jene Institute besonders vom einheitlichen Euro-Markt profitieren.

jens November 25, 2013 um 17:29 Uhr

„In dieser Betrachtung ist Sparen plötzlich keine Tugend mehr, sondern riskant bis dumm. Handelsbilanzüberschüsse werden automatisch letztlich zu Transfers in andere Länder. Deutschland verschenkt Ersparnisse, damit das Ausland Nobelkarossen kaufen kann. Da wäre es vielleicht doch lustiger, wenn die Deutschen ihre Ersparnisse selbst auf den Kopf hauen könnten“.Soweit Winand von Petersdorff, letzter Absatz.
Genau das droht, nachdem der deutsche Kapitalexport die Schwellenländer entdeckt hat und die geretteten Milliarden dorthin transferiert-keine Rettungsschirme-keine hilfreiche EZB-und ein IWF, der sich seit der Asienkrise( kennt die jemand noch?) ziemlich verändert hat.
Das ist auch Marktwirtschaft.
Gruß, Jens

topperhopper November 25, 2013 um 14:36 Uhr

Zur Frage, wie wir unseren gigantischen Leistungsbilanzüberschuss reduzieren:

Die geringe Investitionsneigung im europäischen Vergleich ist vor allem auf den staatlichen Sektor zurückzuführen.

Allerdings muss man ehrlich sein: neue (Infrastruktur-)Investitionsprogramme ziehen auch wieder (zu viele?) neue Schulden nach sich mit den daraus resultierenden Problemen (sh. GIPS-Staaten wie Spanien mit ihren top instandgesetzten Straßen)

VG

Ralf Sippel November 25, 2013 um 12:02 Uhr

“Die Kritik ist nicht nachvollziehbar”, teilte laut Spiegel Online das Bundeswirtschaftsministerium mit. “
o.k., das Ministerium wird von einem ehemaligen Bundeswehrarzt und nicht von einem Volkswirt geleitet 😉
„1. Die hohen Exportüberschüsse entstehen nicht durch einseitiges Tun von Akteuren in Deutschland.“
Sie entstehen auch durch einseitiges Tun, nämlich die Löhne niedrigst zu halten bzw. das verfügbare Einkommen nicht steigen zulassen. Und da haben auch die Regierungsparteien seit Jahren ihren Anteil dran. Selbst wenn ein Mindestlohn die Sparneigung der Bürger erhöhen würde oder zu so viel mehr Arbeitslosigkeit führt, dass das verfügbare Einkommen nicht ansteigen würde, wären Senkungen der Lohnnebenkosten bei diesen Steuer- und Sozialversicherungsüberschüssen möglich und könnten sofort in den Konsum fließen.
Man kann zwar über Subventionen geteilter Meinung sein, jedoch bliebe zum Schluss natürlich noch Förderung für verbesserte Kühlschränke etc.
Auch ist weiterhi die Frage erlaubt, warum der Staat höchste Steuerüberschüsse produziert, aber Infrastrukturprojekte nicht voran treibt. Vielmehr ist die LKW-Maut schon ausgegeben und man braucht jetzt noch eine PKW Maut, um dann endlich mal wieder ein paar Autobahnen nach der WM2006 zu sanieren.

„[Der] deutsche Sparer geben sich der Hoffnung hin, durch aktuellen Konsumverzicht den späteren Konsum bezahlen zu können. Tatsächlich mögen sich gerade die deutschen Babyboomer denken, die schließlich von 2020 an in Rente gehen, dass Sparen als..“
Das kann natürlich für den klassischen FAZ Leser stimmen. In meinem Bekanntenkreis haben einschließlich uns viele in der Generation 30+, die noch kein Wohneigentum hatten, ihr Vermögen bei der Bank geplündert und die letzten 3 Jahre in Immobilien investiert. Und ob die Bürger bei niedrigem Einkommen Lohnerhöhungen und / oder Sozialversicherungsbeitragssenkungen eher ansparen, können die Ökonomen der FAZ sicher besser beurteilen. Ich persönlich tendiere dazu, dass diese „Überschüsse“ überwiegend in den Konsum fließen und somit den Binnenmarkt fördern.

„Wer sagt denn, dass die Bürger Produkte im Ausland kaufen..“
Was ist schon ohne Risiko. Leider ist der „Ossi“ ja damalig mit dem Geldumtausch ja auch lieber ins Ausland gefahren, nachdem er die ersten Beträge mit dem Aufkauf von (Schrott-)Kfz aus dem Westen investiert hatte. Jedoch wenn man nichts versucht, weil Bedenketräger für Stillhalten, Abwarten und Tee trinken appelieren…
da ist die Versklavung der Arbeitnehmer dann doch die bessere Alternative.

Ansonsten stimme ich mit den meisten Ausführungen überein 🙂

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